Übergang zum Familientisch

Hallo,

Meine Maus ist 10 Monate alt. Wir versuchen nun zum Familienessen überzugehen. Mittags bekommt sie nun statt ihrem Brei einfach bisschen was gekochtes von uns mit (ohne Salz) und nachmittags gibt's auch mal Pfannkuchen und/ oder Obst.
Damit kommt sie super klar.

Nun wollten wir zum Abend Brot einführen. Sie bekommt 3 Baguette-scheibchen (Dinkelbrot selbst gebacken) mit Butter. Danach noch 1/2 Gläschen Obstmus. Nach 30 min. biete ich ihr noch eine Pre-flasche an. Die trinkt sie komplett aus. Danach geht's ins Bett.
Ist das zu viel für Abend?
Sie meldet sich erst gegen 5/6 Uhr früh zur nächsten Mahlzeit, wie vorher auch.
Sollte ich bei der Pre bleiben oder kann ich auch nach dem Brot noch etwas Milchbrei zur Sättigung füttern?

Da sie auf der 80 Perzentile liegt mit ihrem Gewicht, mache ich mir etwas Sorgen, dass ich sie quasi überfüttern könnte. Sie zeigt auch nur ganz selten an, wenn sie nicht essen mag. Sonst verschlingt sie größtenteils alles

Liebe „jebea“,

schön, dass es nun bei Ihrer Kleinen in Richtung Familienkost geht und sie schon so großes Interesse zeigt! Prima!

Sie machen es ganz richtig und bauen nun in der nächsten Zeit die stückige Kost schrittweise ein und geben Ihrer Kleinen zunächst ein paar Probierhäppchen.
Kombinieren Sie zum Mittagessen also weiterhin gerne etwas Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse in ganz kleinen Stückchen dazu. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost. Wichtig ist dabei, dass Ihre Kleine die nötige Reife für das Familienessen hat, also z.B. mit Stückchen gut zurechtkommt. Achten Sie darauf, dass die Probierhäppchen und Gerichte kindgerecht sind, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt*, nicht scharf, frittiert und fettig. Klappt das gut und Ihre Tochter kommt mit den Stückchen gut zurecht, können Sie die Menge erhöhen – gehen Sie hier ganz nach Ihrem kleinen Schatz vor.

Am Nachmittag bieten sich als Alternative für den Getreide-Obst-Brei auch ein paar kindgerechte Knabberprodukte an und weiches, reifes Obst sind möglich und als Kombination dazu geeignet. Ideal für den Knabberstart sind z.B. unsere Hirsestangen ab dem 8. Monat ( https://shop.hipp.de/beikost/produkte/z ... -2383.html).

Am Abend ist auch weiterhin ein Milch-Getreide-Brei passend. Gerne können Sie – wie Sie bereits selbst vorschlagen - auch etwas Brot in kleine Würfelchen schneiden und zum Milchbrei dazu kombinieren. Nach und nach steigern Sie die Brotmengen – so schaffen Sie einen sanften Übergang. Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch. Am Abend können Sie also gerne noch etwas beim Milchbrei bleiben. Milch & Getreide sind eine ideale Kombination am Abend. Sie liefern wichtige Nährstoffe und das Getreide sorgt für eine angenehme Sättigung.

Für Sie zur Orientierung:
Damit Ihre Kleine ausreichend mit Milch und Calcium versorgt bleibt, sollten bis zum Endes des 1. Jahres noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Speiseplan enthalten sein. Das teilt sich meist auf in eine Milchmahlzeit am Morgen (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch (Säuglingsnahrung oder Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.

Führen Sie nun gerne schrittweise weiter die Familienkost bei Ihrer Kleinen ein. Gehen Sie dabei ganz nach dem Appetit Ihres Mädchens vor. Die Kleinen haben ein sehr gutes Hunger-und Sättigungsgefühl und holen sich was sie brauchen.

Hier haben wir das Wichtigste zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wis ... -geeignet/ )

Ein allgemeiner Plan fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:

Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli

Zwischendurch Getränke wie Wasser oder Tee ganz nach Bedarf.

Alles Liebe und viel Freude in dieser spannenden Zeit!

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Das klingt alles sehr gut. So ähnlich sieht es bei uns schon aus.
Wasser trinkt sie tagsüber noch Bedarf, Mal können das 100ml, mal aber auch 200ml sein.
Der Milch-Bedarf von 400-500ml sollte auch gedeckt sein.
Wirklich vielen lieben Dank für diese Auflistung!

Ich bin froh, dass ich meiner Kleinen dann abends auch weiterhin den Milchbrei geben kann. Ich war so froh, die Flasche/Einschlafstillen abgewöhnt zu haben.
Nun kann ich etwas beruhigter sein und unser Abendbritual kann ohne Flasche bleiben.

Eine Frage habe ich dann doch noch. Ich hoffe es ist okay

Unser Tagesablauf sieht ungefähr so aus:
5/6uhr stillen
9 Uhr 230ml Pre-Milch und danach etwas Fingerfood (Gemüsesticks oder Obst)
12:00 Uhr Mittag meist "normales" Essen nur weniger gewürzt und in kleineren Stückchen
15:30 Bananen Pancakes oder Obst oder Hipp-Gläschen ab 10 Monaten.
18 Uhr Milchbrei mit Obstmus (dann jetzt neuerdings Brot dazu)
Manchmal gibt's auch mal kleine Knabbereien.
Sie isst auch schon vieles in kleinen Stücken mit, da bin ich sehr froh drum. Erdbeeren, Himbeeren, Melone, Banane, Gurkensticks, Hirsestangen, Reiswaffeln, Kartoffeln, Nudeln etc. Alles kein großes Problem mehr

Wenn meine Kleine sich nun an das Brot abends etwas gewöhnt hat, würde ich gerne früh etwas anderes einführen. Da sie auch ab Oktober in die Kita geht, muss wahrscheinlich eine Milchmahlzeit früh weichen.
Ich würde ihr gern Müsli anbieten. Sollte ich das Müsli mit Kuhmilch anrühren oder würde auch Pre-Milch gehen? Ich bin etwas skeptisch, ob man ihr schon Kuhmilch geben kann. Es heißt ja unter 1 Jahr so gut wie keine Kuhmilch. Sie hat kein Allergierisiko.

Liebe „jebea“,

gerne sind wir auch für weitere Fragen für Sie da. 

Am Morgen können Sie gerne auf ein Müesli, Milchbrei oder ebenfalls etwas Brot + Milch aus dem Becher übergehen.
Ich würde weiterhin noch bei einer Säuglingsnahrung bleiben. Kuhmilch ist in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung für den Säugling nicht geeignet. Kuhmilch sollte deshalb im ersten Lebensjahr als reine Trinkmilch nicht gefüttert werden. Als Teil eines Breies am Tag ist die Verwendung von Kuhmilch im Beikostalter aber möglich. Wir empfehlen dabei allerdings eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser, da durch die Verdünnung der Vollmilch der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert wird und die empfindlichen Nieren des Kindes nicht belastet werden. Hier gelten dann die 200 ml Kuhmilch als Obergrenze.

Wenn Sie am Morgen weiterhin stillen, können Sie anstatt des milchhaltigen Frühstücks auch eine milchfreie Zwischenmahlzeit – wie am Nachmittag anbieten.
Diese muss nicht unbedingt Obst enthalten sondern kann auch mit Gemüse und einer Getreidekomponente (wie babygerechte Knabberprodukte oder auch etwas Brot) gestaltet werden. Auch am Abend kann zum Milchbrei oder dem Brot etwas Gemüsebrei oder Gemüsesticks gereicht werden. So bekommen Sie noch etwas mehr Abwechslung in den Speiseplan.

Alles Liebe und noch eine schöne Woche wünscht

Ihre HiPP Expertin