Beikost funktioniert nicht

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Babyshark
10. Aug 2021 08:23
Beikost funktioniert nicht
Liebes Hipp Team!

Unsere Tochter wird bald 10 Monate und wir haben im 5. Monat mit der Beikost angefangen. Leider war es so, dass unsere Kleine den Brei nach zwei oder drei Löffeln verweigerte und alles ausspuckte. Egal welcher Brei, sie isst ein oder zwei Löffel und das war es dann. Sie mag die Breie aus dem Gläschen genau so wenig wie die selbst gemachten Breie. Zu Mittag isst sie jetzt meistens etwas Suppe mit uns mit, aber auch da nur sehr wenig.
Ich gebe ihr jetzt als Ersatz immer ein Fläschchen, da sie ansonsten gar nichts isst, wobei sie am Nachmittag auch das Fläschchen verweigert.
Wenn sie dann gegen 19.30 Uhr schlafen geht, bekommt sie ein Fläschchen 235ml, das trinkt sie dann sehr hastig aus und möchte oft noch mehr. Dann kommen wir auf ca 320 ml.
Wenn ich ihr um 18 Uhr einen Brei oder auch Etwas von unserem Abendessen anbiete, probiert sie zwar, hört jedoch nach zwei Bissen auf.
In der Nacht holt sie dann das Versäumte vom Tag auf und trinkt 2-3 Fläschchen mit 235 ml.

Dieses Gute Nacht Fläschchen trinkt sie im Übrigen auch nicht und vom Brei habe ich schon alle möglichen Sorten ohne Erfolg probiert.

Ich bin echt schon am verzweifeln, weil ich nicht mehr weiß, wie ich es am besten angehen kann um unserer Tochter das Essen schmackhaft zu machen.

Von der Gewichtszunahme passt es soweit, da sie sich anscheinend das was sie braucht über die Fläschchen holt.

Danke für Ihren Rat.

Mit lieben Grüßen
HiPP-Elternservice
10. Aug 2021 13:36
Re: Beikost funktioniert nicht
Liebe „Babyshark“,

ich kann gut nachvollziehen, dass Sie sich Gedanken über die Ernährung Ihrer Kleinen machen, denn im Moment sättigt sie sich regelmäßig nachts über die Milch, und hat daher automatisch tagsüber wenig Appetit auf die Breikost. Diesen Rhythmus gilt es mit viel Geduld umzustellen.

Sie starten damit, die Milch nachts „auszuschleichen“, d.h. die Milch immer mehr verdünnen, und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Auf diesem Weg werden Sie Ihr Mädchen von den Nachtflaschen entwöhnen, und sie wird folglich tagsüber mehr Appetit haben.

Natürlich wird so eine Umstellung anfangs unruhige Nächte mit sich bringen, denn sie wird ihre Milch wollen. Versuchen Sie dann, sie anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen: Kuscheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Sollte Ihre Tochter weiterhin hartnäckig die Milchflasche einfordern, dann zeigen Sie ihr, dass Sie konsequent sind. So wird Ihre Kleine mit der Zeit die Grenzen erkennen. Und geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen - es geht schlicht darum, eingefahrene Muster zu ändern.

Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Tochter essen wird, wenn sie hungrig ist. Bieten Sie ihr weiterhin gesunde und abwechslungsreiche Mahlzeiten an. Ihre Kleine bestimmt, ob und wie viel sie essen möchte. Halten Sie sich an feste Essenzeiten. Nehmen Sie Ihre Tochter immer mit an den Esstisch. Sieht sie, wie viel Freude der Rest der Familie beim Essen hat, spornt sie das am besten an, Ihnen dies nachzumachen.

Lassen Sie Ihre Tochter zusehen, wie Sie alles fürs Essen vorbereiten. Gehen Sie nach immer dem gleichen Schema vor, entwickeln Sie so etwas wie ein Ritual, indem Sie Ihre Kleine z.B. erst absetzen, ihr dann das Tellerchen zeigen, die Mahlzeit zubereiten etc. So merkt sie schon bald, dass die Mahlzeiten immer gleich ablaufen. Dies gibt ihr Sicherheit, und sie weiß, was sie erwartet.

Lassen Sie Ihr Mädchen ruhig das Essen erforschen, kleine Lebensmittel auch mit den Fingerchen greifen und zum Mund führen (gekochte Nudel, Kartoffel etc.).

Macht sie den Mund nicht auf oder isst nur ein paar Löffelchen, geben Sie nicht nach, indem Sie die Mahlzeit mit einer Milchflasche ersetzen, sondern bleiben Sie konsequent. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihre Tochter den Mund nicht auf und „blockt“, respektieren Sie dieses Zeichen.

In diesem Fall machen Sie kurz Pause, und bieten nach einer Minute wieder etwas an. Dies würde ich 2-3 Mal ganz ruhig wiederholen. Macht sie dann immer noch keine Anstalten weiteressen zu wollen, dann beenden Sie die Mahlzeit. Räumen Sie in diesem Fall ganz ruhig und gelassen Teller und Besteck weg, damit sie versteht, dass Mama „ernst“ macht. Erklären Sie ihr auch, dass die Mahlzeit nun beendet ist.

Haben Sie keine Angst, dass Sie etwas falsch machen, oder dass Ihre Tochter gar verhungern könnte. Sie wird sich das nehmen, was sie braucht. Es ist ganz wichtig, dass Sie sich dies immer wieder vor Augen halten! Auch schreiben Sie, dass Ihre Tochter von der Gewichtszunahme her normal ist. Sie können also ganz in Ruhe die Ernährung umstellen und sie mehr und mehr auf die Beikost einspielen.

Noch ein Tipp zum Schluss: versuchen Sie, dem Essverhalten Ihrer Kleinen nicht allzu viel Beachtung zu schenken. Das bringt wieder mehr Entspannung in Ihren Familienalltag.

Sind Sie besorgt, weil Ihre Tochter auch weiterhin eher weniger isst, dann sprechen Sie ruhig auch noch einmal mit Ihrem Kinderarzt.

Viele Grüße und alles Gute
Ihre HiPP Expertin
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