Füttern stresst mich total

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Hannah_82
23. Jul 2021 13:51
Füttern stresst mich total
Hallo, mein Sohn ist 6 1/2 Monate alt (allerdings kam er etwa 3 Wochen zu früh) und ich habe vor 4 Wochen mit Beikost angefangen. So richtig klappt es irgendwie nicht. Er bekommt mittags und abends ca. 40-60 g Brei (Gemüse und Grieß o.ä.), mehr isst er nicht, wenn überhaupt. Er ist viel zu klein und zu leicht für sein Alter und ich muss ihm den Brei seit einer Woche quasi "reinzwängen". Ich versuche es jeden Tag etwa zur selben Zeit, damit er sich daran gewöhnt und die ersten Löffel gehen auch. Dann dreht er sich weg (habe ihn auf dem Schoß), zappelt herum und macht den Mund nicht auf. Er ist generell eher zappelig und hyperaktiv. Es dauert ewig und kostet mich sämtliche Geduld, bis die winzige Menge im Baby ist. Er ist eigentlich am Essen interessiert und will auch alles probieren und überall dran lutschen, aber der Brei ist nach ner Weile uninteressant. Ich möchte natürlich, dass er auch Gewicht zunimmt und ungern den ganzen Brei immer wegschütten. Manchmal spuckt er auch alles durch die Gegend, was mich auch stresst. Wahrscheinlich merkt er, dass mich das alles total stresst und reagiert irgendwie darauf. Ich weiß auch nicht, was ich besser machen kann. Manchmal setze ich ihn auch auf meine Oberschenkel, dass er mich anschauen kann, aber wirklich besser klappt das auch nicht. Kann es sein, dass er einfach keinen Hunger hat, trotz der Regelmäßigkeit? Manchmal knurrt sein Magen... Ich muss es ja zeitlich auch für mich planen und kann nicht 10 mal am Tag Brei anbieten. Milch aus der Flasche trinkt er, nachts hat er Hunger obwohl er abends Brei isst.....
HiPP-Elternservice
26. Jul 2021 09:34
Re: Füttern stresst mich total
Liebe „Hannah_82“,

Sie sind nicht allein - es kommt nicht selten vor, dass die Beikosteinführung nicht von Anfang an super klappt.

Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen ein bisschen länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch Beikost akzeptieren.

Aber eines ist sicher: Jedes gesunde Baby hat sich früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Sie schreiben, Ihr kleiner ist am Essen interessiert? Das ist doch schon ein guter Anfang. Dann wird es sicher mit dem Löffeln auch bald klappen. Oft macht es von einem zum anderen Tag „klick“ und die Kleinen sind ganz begeistert vom Löffeln. Hier heißt es jetzt einfach weiter geduldig dranbleiben – Sie haben keine Eile. Streichen Sie die Gedanken aus Ihrem Kopf, dass er essen „muss“, weil er zu klein, zu leicht, … ist – nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern.

Das Löffeln ist für Ihren Kleinen einfach wieder ein neuer Entwicklungsschritt, den Ihr Schatz erst lernen muss.
Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihr Sohn auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend!

Natürlich kommen auch noch die verschiedenen und neuen Geschmackseindrücke hinzu. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben.

Mag Ihr Sohn den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder etwas später den Brei. Ruhig auch mal den Appetit zum Gehilfen machen und nicht gleich die Milch anbieten. Mit etwas Appetit isst es sich auch gleich schon viel besser. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.

Lassen Sie Ihren Sohn auch mal das Essen selbst erforschen – er scheint ein ganz neugieriges, aufgewecktes Kerlchen zu sein. Geben Sie ihm z.B. ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Oder Sie bestreichen den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei – vielleicht packt dann die Neugier Ihren Kleinen und der Brei ist gleich schon viel interessanter. Dies wird zunächst noch etwas chaotisch zugehen und die Breimengen werden zu Beginn auch eher gering ausfallen. Sie werden aber sehen, mit der Zeit wird sich Ihr Sohn immer mehr auf das Essen einlassen, und auch die Mengen werden mehr.

Sie können auch mal - je nach Kaufvermögen - etwas Fingerfood wie ganz weich gekochtes Gemüse anbieten und diese zum Brei kombinieren. Nicht, um eine Breimahlzeit zu ersetzen, sondern einfach um sie interessanter zu machen.

Sie haben Recht - Kinder haben feinste Antennen, sie spüren wie besorgt Mama ist. Ihr Sohn spürt Ihren inneren Wunsch, er möge doch mehr essen.
Sie können hier aber nichts erzwingen. Bleiben Sie einfach frohgemut dran. Bestimmt platzt bald der Knoten und Ihr Kleiner findet Gefallen am Löffeln.

Ich wünsche Ihnen alles Liebe und drücke Ihnen die Daumen!

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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