Milchhaltiges / Kuhmilch; Umstellung zur Familienkost

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
gast.4011415
6. Jul 2021 11:34
Milchhaltiges / Kuhmilch; Umstellung zur Familienkost
Liebes Hipp-Team,

Ich habe schon viel zum Thema Milch / Kuhmilch gelesen und bin etwas verwirrt und habe so einige Fragen . ;) Soweit ich weiß, benötigt ein Baby im Alter meiner Tochter (9 Monate) 400-500 g/ml Milch bzw. Milchhaltiges. Kuhmilch sollte sie maximal 200 ml zu sich nehmen. Was alles zählt zu diesen 200 ml? Die Hipp-Joghurts und die blauen Milchbrei zum Anrühren ja nicht, habe ich gelesen. Gilt das grundsätzlich für Milchbrei zum Anrühren, also solche, in denen die Milch quasi schon enthalten ist? Worauf bezieht sich eigentlich die Empfehlung zu 400-500 g/ml Milchhaltigem? Es macht ja nährstofftechnisch einen Unterschied ob ich eine Portion Milchbrei mit 100 ml Milch und 100 ml Wasser oder mit 200 ml Milch zubereite, trotzdem würden hier, wenn ich das richtig verstanden habe, beide Breie gleich gezählt.

Ich möchte meine Tochter nun langsam an die Familienkost gewöhnen und ihr auch mal etwas von unserem (ungesalzenen) Essen anbieten. Wenn das Essen Sahne, Käse oder andere Milchprodukte enthält, muss ich das mit beachten? Sie isst schon eine Recht große Portion Milchbrei (mit 150 ml Kuhmilch und 150 ml Wasser).

Der Milchbrei soll schrittweise dann auch durch Brot (+ Milch zum Trinken) ersetzt werden. Was kann ich ihr aufs Brot streichen? Ich lese immer wieder von Frischkäse, Butter oder Wurst - ersteres scheint mir Recht stark salzig, von Butter und Wurst heißt es bei Erwachsenen ja eher, dass sie meistens zu viel davon verzehren, sieht das beim Baby dann anders aus? Ich habe auch gelesen, dass Sie die Fleischzubereitungen als Brotaufstrich empfehlen. Muss ich dann darauf achten, dass die Ernährung nicht zu fleischlastig wird? Meine Tochter isst aktuell 4-5x die Woche einen Brei mit Fleisch.

Vielen Dank schon mal :D
HiPP-Elternservice
6. Jul 2021 23:31
Re: Milchhaltiges / Kuhmilch; Umstellung zur Familienkost
Liebe „Kathi-L“,

Sie sind gut informiert!

Genau bis zum 1. Geburtstag benötigt Ihr Mädchen noch 400 bis 500 ml Milch und „Milchhaltiges“ wie Milchbrei. Meist teilt sich diese Menge auf in ein/zwei Milchmahlzeiten am Morgen/Vormittag und eine Portion Milchbrei (200 bis 250 g) am Abend.

Bei der "Berechnung" der Milchmenge wird nicht nur die Milch, die Sie zum Anrühren des Milchbreies, sondern das Gesamtgewicht des fertig zubereiteten Breies gezählt.
Wenn Sie also 200ml Pre oder Kuhmilch zum Anrühren verwenden, sind das bestimmt 230 bis 250g Milchbrei. Ein Joghurtgläschen hingegen ist keine eigenständige Milchmahlzeit. Es liefert in etwa 50-60g Joghurt und kann so die Versorgung mit Milch „nur“ unterstützen.

Genau - wenn bei der Zubereitung eines Milchbreis Kuhmilch zum Einsatz kommt, gibt es fürs erste Jahr eine empfohlene Obergrenze von 200ml am Tag.
Die Milch, die sich in Pulverform im Milchbrei befindet oder der Joghurt im Gläschen zählt nicht dazu. Gemeint ist hier die Kuhmilch, die sie nutzen um ggf. einen Milchbrei selbst herzustellen.

Es wird empfohlen lediglich einmal am Tag einen Milchbrei mit Kuhmilch/Halbmilch anzurühren. Wenn es täglich zwei Milchbrei gibt, sollte der zweite mit Muttermilch oder einer Säuglingsnahrung zubereitet werden oder ein Milchbrei aus der Packung sein der schon Milch in Pulverform enthält.

Vielleicht auch für Sie interessant: Gibt es ausschließlich selbst zubereitete Breie, wird bei gestillten Säuglingen zur Sicherung der Jodzufuhr ein teilweiser Austausch des selbst hergestellten Getreide-Milch-Breis (gemeint ist ein Kuhmilch-Getreide-Brei) gegen einen jodangereicherten, industriell hergestellten Getreide-Milch-Brei empfohlen.

Nun zur Familienkost: Sahne, Käse oder andere Milchprodukte würden rein rechnerisch zu „Milchhaltigem“ (400 bis 500 ml) dazu gezählt werden. Versuchen Sie die Menge an Milchprodukten klein zu halten.

Wie Kuhmilch als Trinkmilch ist auch ein „normaler Joghurt“ sehr eiweißhaltig und zu viel Eiweiß kann Babys empfindlichen Organismus belasten. Deshalb wird empfohlen herkömmliche Milchprodukte wie Joghurt und Quark erst nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan aufzunehmen. Mal ein Haps ist kein Problem oder mal etwas von Ihrer leckeren ungesalzenen Cremesuppe – aber setzen Sie den Fokus lieber auf Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen, Getreide und Obst.

Ja genau - hat Ihr Schatz gelernt gut zu kauen, können Sie auch Brot reichen und die Milchbreimenge nach und nach zurücknehmen. Die Milch „wandert“ dann ins Fläschchen oder besser noch in eine Tasse..

Der Brotbelag muss am Anfang gar nicht kompliziert sein. Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden, einfach das, was auch Sie selbst im Haushalt nutzen.
Auch etwas Frischkäse ist geeignet. Es kann auch mal ein HiPP Gemüsegläschen als vegetarischer Aufstrich aufs Brot oder als fruchtiger Belag ist unser Obstpüree geeignet - als Alternative ohne Zuckerzusatz zur Marmelade.

Genau unsere HiPP Bio Fleischzubereitungen als Aufstrich sind auch eine gute Idee. Diese sind ein kindgerechter Brotaufstrich, die sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. HiPP Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz.

Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Übliche Wurstsorten wie die beliebte Leberwurst (Streichwurst) oder Fleischwurst (Lyoner) etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Da wäre ich im ersten Jahr noch zurückhaltend.
Die Menge die hier aufs Brot kommt ist sehr klein – da brauchen Sie keinen Bedenken haben, das es in Summe zu viel Fleisch wird. Es wäre ja sogar täglich ein Menü mit Fleisch möglich. Und ein Blick in die Zukunft – hier geht die empfohlene Fleischmenge zurück: Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm pro Tag.
Kann Ihr Kleines gut kauen, dann schmecken auch Brote, die mit Gemüse- und Obstscheiben (hauchdünne Gurken- und Bananenscheiben z.B.) belegt sind.

Gegen Ende des ersten Lebensjahres kann es dann auch hin und wieder etwas magerer gekochter Schinken oder Putenwurst oder magerer Schnittkäse für Abwechslung sorgen.

So, ich hoffe ich bin auf alle Ihre Fragen eingegangen.

Liebe Grüße
Ihre HiPP Expertin
gast.4011415
7. Jul 2021 11:15
Re: Milchhaltiges / Kuhmilch; Umstellung zur Familienkost
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, auch für den Hinweis zur Jodversorgung; da ich selbst eine Schilddrüsenerkrankung habe, ist das ein Thema das mir auch sehr wichtig ist.

Ich bin mir tatsächlich unschlüssig, wie ich bezüglich der milchhaltigen Kost bei meiner Tochter weiter verfahren soll.
Momentan sieht ihr Speiseplan so aus:
Ca. 7:30/8:00 Stillen
Ca. 10:00 Zwischenmahlzeit: etwa 3 Reiswaffeln + 190 g GOB oder Getreide-Gemüse-Brei
Ca. 12:30 etwas Brot (das ist ganz neu) + Milchbrei aus 150 ml Kuhmilch + 150 ml Wasser + 33 g Getreidepulver
Ca. 16:30 1 Banane (anderes Obst möchte sie bisher noch nicht, wir bleiben dran ;)) + 190 g GOB
Ca. 18:30 220-250 g Gemüse-Fleisch-Brei (bzw. 1x pro Woche Fisch, 1x pro Woche vegetarisch), dazu ab und an Mal ein paar Nudeln o.ä. vom Familientisch + 1/2 Gläschen Obst zum Nachtisch
Stillen zum Einschlafen

Das ist schon eine ganze Menge die sie verputzt, und ich habe immer das Gefühl sie würde tatsächlich auch noch mehr essen (deshalb auch langsam die Umstellung Richtung Familienkost, in der Hoffnung dass sie sich mehr satt isst...). Sie mosert zwar nie, dass sie noch Hunger hätte und hält auch die längere (schlafbedingte) Pause zwischen Mittags- und Nachmittagsmahlzeit problemlos durch, aber man hat so den Eindruck, solange was auf dem Löffel präsentiert wird isst sie weiter...

Nun möchte ich das abendliche Stillen gerne beenden, da sie inzwischen auch ohne einschlafen kann. Auch morgens trinkt sie nicht mehr besonders viel, da nuckelt sie eher ewig... Jetzt war meine Überlegung, ihr morgens als 2. Teil der ersten Mahlzeit ein Babymüsli oder -Porridge (mit Halbmilch) anzubieten, dafür ggf. die Vormittagsmahlzeit etwas zu reduzieren. Und den Mittags-Milchbrei dafür statt ihn mit Halbmilch anzurühren als fertiges Getreide-Milch-Pulver zuzubereiten. Hier soll sich ja auch die Menge an Brot steigern und dafür die Menge an Brei reduzieren. Säuglingsmilch aus Tasse oder Flasche akzeptiert sie mir allerdings bisher nicht, das sollte sie ja dann irgendwann zum Brot dazu trinken....
Habe Sie eine Idee, wie ich die Mahlzeiten idealerweise gestalten kann?
HiPP-Elternservice
9. Jul 2021 06:58
Re: Milchhaltiges / Kuhmilch; Umstellung zur Familienkost
Liebe „Kathi-L“,

bitteschön! Zunächst erst einmal – möchte ich Sie ermutigen.

Geben Sie Ihrem aktiven großen Mädchen immer, die Menge zu essen, die sie essen möchte, das darf gerne eine viel größere Portion sein also durch unsere Gläschen vorgegeben.
Sie können sich hier ganz auf Ihre Kleinen verlassen. Sie nimmt sich, was sie braucht.
Auch zu lernen wie es sich anfühlt satt zu sein – muss gelernt werden.
Manchmal verbirgt sich kurzeitig, auch ein Wachstumsschub oder die zunehmende Aktivität steckt hinter dem „Bärenhunger“.
Das ist wirklich nicht ungewöhnlich, es gibt Kinder die verputzen zeitweise zum Mittag anderthalb Menügläschen. Also nur zu!

Übrigens ein paar Löffel (etwa 50g) Obstmus als Nachtisch reihen aus - der Fokus sollte in Ihrem fall am Abend auf Gemüse und Fleisch/Fisch/Getreide liegen – also lieber mehr reichen. Es gibt Kinder die verputzen 300/350g.

Nutzen Sie am Vor- und am Nachmittag die Frucht & Getreide – Gläschen? Gerne so wie mittags dieses Brei auch an und an selber anrühren. So können Sie auch mit dem Getreideanteil und somit mit der Sättigung spielen, auch lässt sich so ganz einfach eine größere Portion anrühren.

Nun zu Milch: Ideal wäre in der Früh Milch in flüssiger Form – sie ist der ideale Start in den Tag, da sie Energie und Flüssigkeit nach der langen Nacht liefert.
Gerne kann das Frühstück bei Bedarf aber auch „reichhaltiger“ ausfallen und sie können einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli geben.

Sie können also gerne morgens und mittags einen „Milchbrei“ reichen. Wenn der Brotanteil sich erhöht – den Milch auf die benötigte Milchmenge nicht verlieren.

Wenn Sie nicht mehr stillen – bieten trotzdem täglich auch die Milch in flüssiger Form an - vielleicht erst etwas Milch und dann das Müesli? Und etwas zum Brot?
So bleibt die „Milch“ weiterhin vertraut, denn Milch bleibt auch im Kleinkindalter ein wertvolles Lebensmittel. Ich würde Ihnen unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ans Herz legen. Sie enthält wie Muttermilch und Pre-Milch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich und kommt bei Stillkindern häufig sehr gut an. Manchmal hilft auch etwas Obst- oder Gemüsemus in Tasse oder Fläschchen als kleiner „Pepp“. Probieren Sie es doch einfach noch einmal.

Liebe Grüße
Ihre HiPP Expertin
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