Baby isst tagsüber kaum etwas

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Lucies-Welt
19. Jan 2021 18:16
Baby isst tagsüber kaum etwas
Hallo, die Frage wurde bestimmt schon einmal gestellt, aber ich habe sie beim Scrollen nicht gefunden. Deshalb beschreibe ich hier meine Situation und freue mich über Hilfe, denn ich bin langsam wirklich ratlos.
Meine Tochter ist nun gute 8 Monate alt. Wir haben im 5. Monat mit Gemüsebrei angefangen, im 6. Monat mit Milch-Getreide-Brei und im 8. Monat mit Getreide-Obst-Brei. Morgens stille ich derzeit noch. Unser Essensplan sieht wie folgt aus:
7.30: Milchmahlzeit
11.30: Mittagsbrei
14.30-15.00: Obstbrei
17.30-18.00: Milchbrei
18.45: stillen beim schlafen gehen.

Nun ist es so, dass meine Tochter von Anfang an keine große Esserin war. Sie macht bei den ersten Löffeln bereitwillig den Mund auf, beim Mittagsbrei ist aber nach ein paar Löffeln Schluss. Wir haben schon diverse selbst gekochte Breie und Gläschen probiert und sie nun auch mittags bei uns mitessen lassen. Das Ergebnis ist immer das selbe, nur ein paar Happen, das war’s.
Seit Neuestem wird auch nachmittags maximal ein halbes Gläschen Obstbrei gegessen. Meist auch nur ein paar Löffel.
Der Milchbrei abends wird eigentlich ganz gut angenommen, jedenfalls meistens so an die 100g.
Sie zeigt dann auch tagsüber keine schlechte Laune oder so wegen Hunger. Ist eigentlich meist gut drauf.

Und dann geht es los. Ich muss abends und nachts dann 6-9mal stillen. Seitdem ich wieder arbeite belastet mich das besonders, dass ich ständig geweckt werde. Sie holt sich halt das was sie braucht nachts, aber das muss sich ja irgendwie mal ändern. Wenn ich versuche sie nachts ohne stillen wieder zu beruhigen, endet das darin dass sie 2-3 Stunden wach ist und ich dann aus Verzweiflung sogar noch öfter stille als normal. Habe das mal 3 Nächte durchgezogen und dann aufgegeben.

Haben Sie evtl einen Tipp für mich, was wir noch ausprobieren können? Wir machen uns sorgen das sie nicht genug bekommt und ich bin auch ziemlich erschöpft durch as ständige nächtliche Trinken. Ich freue mich sehr über eine Antwort!

Danke und viele Grüße, Nina
HiPP-Elternservice
20. Jan 2021 09:27
Re: Baby isst tagsüber kaum etwas
Liebe Nina,

das verstehe ich, dass das alles gerade sehr anstrengend ist, besonders nachts.

Ihre Kleine trinkt sich im Moment nachts gut satt und hat ihren eigenen Trinkrhythmus in der Nacht gefunden. Da ist es verständlich, dass sie tagsüber kaum Hunger hat und nur kleine Breiportionen essen möchte.
Aber Sie merken des Rätsels Lösung bereits selbst an und haben es ja schon einmal probiert. Hier sollten Sie dran bleiben – das ist der richtige Weg. Wenn Sie wollen, dass Ihr Schatz tagsüber mehr Appetit hat, dann müssen Sie von vielen nächtlichen Stillmahlzeiten etwas weg kommen. So werden die Breiportionen tagsüber automatisch etwas mehr werden.

Gehen Sie also wieder von der Milch in der Nacht zurück. Helfen Sie Ihrem Mädchen dabei ohne Milch in den Schlaf zu finden. Auch das können Babys im Laufe der Zeit lernen, und Mama unterstützt dabei. Möchten Sie eine Veränderung, ist es wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen. Es gibt hier keine pauschalen Ratschläge - jedes Baby und jede Situation ist anders. Aber mit Ihrer Unterstützung wird Ihre Tochter lernen, dass die Nacht zum Schlafen da ist und hauptsächlich tagsüber gegessen wird.

Das wird vielleicht alles nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Sie müssen einmal durch diese Phase hindurch. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Zeigen Sie Ihrem Mädchen, dass Sie bei ihr sind, auch ohne Stillmahlzeit. Versuchen Sie in Ihrem eigenen Verhalten Tag und Nacht deutlich zu unterscheiden. Machen Sie nachts nur wenig Licht, sprechen Sie sehr leise, lassen Sie alles ganz ruhig ohne Aufmunterungen ablaufen. Damit lernt Ihr Mädchen, dass es unterschiedliche Tageszeiten gibt, in denen zum einen überwiegend geschlafen und in der anderen gespielt, entdeckt und der Hunger gestillt wird.

Die Rahmenbedingungen dafür sind: täglich wiederkehrende Rituale, insbesondere abends und vor dem Schlafen gehen, die Tage ähnlich durchstrukturieren, am Tage ganz selbstverständlich den Brei anzubieten. In der Nacht gibt es nicht gleich die Milch, sondern immer mal wieder versuchen mit anderen „Mitteln“ das Baby in den Schlaf zurück zu begleiten. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden.
Am besten Sie versuchen nicht von heute auf morgen alle Stillmahlzeiten in der Nacht wegfallen zu lassen. Konzentrieren Sie sich zunächst auf 2 oder 3 Mahlzeiten und bleiben Sie hier konsequent. Gerne können Sie Ihrer Tochter dann auch nur mal etwas Wasser gegen den Durst reichen. So wird sich der Appetit Ihrer Tochter sicher auf den Tag schieben.

Probieren Sie auch mal folgendes: wenn Ihre Kleine tagsüber beim Brei nicht weiter essen mag, machen Sie ein kleines Päuschen und geben dann nochmals etwas Brei.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Schatz sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute und ich drücke Ihnen die Daumen, dass die Nächte bald etwas ruhiger werden.

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
Lucies-Welt
12. Apr 2021 22:13
Re: Baby isst tagsüber kaum etwas
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die nette Antwort, nun ist es schon etwas länger her und wir haben vor gut einem Monat nun abgestillt. Meine Tochter ist gestern 11 Monate alt geworden.
Aufgrund eines kleinen Herzfehlers (der sich hoffentlich noch von selbst erledigt) wiegen wir 1x im Monat (immer am 11.), da wir gucken sollen, ob sie auch zunimmt. Sie ist sowieso schon immer ein leichtes Baby gewesen, Geburtsgewicht: 2915g, hat sich aber bisher immer über der Perzentilmarke 30 gehalten. Nun haben wir wieder gewogen und sie hat seit einem Monat gar nicht zugenommen :( sie wiegt genau 8kg. Ich frage mich nun, ob das an der Ernährung liegt. Seit dem Abstillen erhält sie folgendes:

Morgens: Brot oder Müsli und etwas Obst
Vormittags: Je nachdem wann sie aufgestanden ist noch einen Snack oder auch nicht
Mittags gegen 11:30: Milchbrei mit Vollmilch und Obst ca 200g
Nachmittags: Obst oder Obstbrei mit Getreide
Abends ca. 17:45: Abendessen, das was wir essen.

Gerade morgens und abends isst sie auch reichlich und eigentlich alles, am liebsten Tomaten und Käse :D sie darf sich ihr Essen meist selbst nehmen, ich gucke immer, dass sie auch was hat zum Nehmen und selbst essen, auch wenn ich ihr teilweise etwas mit dem Löffel füttern muss, z.B. wenn es Risotto gibt. Irgendwann spielt sie dann mehr mit dem Essen, schmeißt alles runter, isst aber trotzdem noch ein bisschen was selbst. Sie wirkt dann satt und zufrieden und nimmt auch nicht mehr den Löffel an, auf dem ich ihr etwas anbiete.

Sie ist nicht meckerig oder so und wenn doch, dann kriegt sie auch zwischendurch immer direkt was zu Essen. Wir geben ihr auch immer Nachschlag, wenn ihr die erste Portion nicht reicht.

Wir haben es nach dem Abstillen auch mit Pre- und Folgemilch probiert, aber das wird leider rigoros abgelehnt.

Nun frage ich mich, auch aufgrund der schleppenden Gewichtszunahme, ob wir ihr nicht genug oder etwas Falsches geben...

Ich bin sehr dankbar für eine Einschätzung.

Viele Grüße,
Nina
HiPP-Elternservice
15. Apr 2021 12:27
Re: Baby isst tagsüber kaum etwas
Liebe Nina,

gerne sind wir für Sie da!

Gerne werfe ich einen Blick auf den Speiseplan Ihrer Tochter – was ich sehe gefällt mir wirklich prima!
Auch die Milchmenge passt bei Ihrer Kleinen. Damit Ihre Tochter weiterhin ausreichend mit Milch und Calcium versorgt ist, sollten bis zum Endes des 1. Jahres noch 400-500 ml Milch im Speiseplan enthalten sein. In diese Empfehlung wird der Milch-Getreide-Brei, das Müesli und auch der Käse im Speiseplan Ihres Mädchens dazu gezählt. Im zweiten Jahr reichen dann etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus.

Und ansonsten gehen Sie bei der Mahlzeitenmenge einfach weiterhin ganz nach Appetit vor und achten Sie auf die Signale Ihrer Tochter. Gerade wenn die Kleinen bei der Familienkost mitessen, sind die Mengen schwierig abzuschätzen. Sie machen es ganz richtig und bieten Ihrer Kleinen ganz zwanglos das Essen an – Ihr Mädchen bestimmt wie viel sie davon essen mag.

Auch bezüglich dem Gewicht möchte ich Sie ganz beruhigen – laut meinen Normtabellen befindet sich Ihre Kleine mit Gewicht bestens innerhalb der unteren Norm. Also alles noch „normal“ und aus meiner Sicht in Ordnung.
Ihr Mädchen ist einfach ein zartes Kind – das war sie von Anfang an. Es ist richtig die Gewichtszunahme im Blick zu behalten, aber Sie sollten sich nicht verunsichern lassen.
Die Gewichtsentwicklung verläuft bei den Kleinen einfach nicht geradlinig und kann auch mal schubweise erfolgen. Auch wird Ihr Mädchen nun immer agiler und fängt an zu krabbeln oder laufen. Da kann es sein, dass sie im Moment einfach mehr Energie verbraucht wird.

Sprechen Sie gerne auch Ihren Kinderarzt bei Gelegenheit auf das Gewicht Ihrer Tochter an. Er ist vor Ort, kennt Ihr Mädchen und kontrolliert die Gewichtsentwicklung Ihrer Tochter bei den unterschiedlichen Untersuchungsterminen.

Ihnen und Ihrem kleinen Mädchen wünsche ich alles Liebe!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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