Einführung Breikost

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
ClarasMama
18. Sep 2020 15:08
Einführung Breikost
Liebes Expertenteam,

vor 3 Tagen haben wir mit der Beikost (reine Pastinaken) begonnen. Clara (fast 6 Monate; 66cm; 6100g) hat die ersten 20g so schnell verputzt, als hätte sie schon seit Monaten darauf gewartet :)
Also habe ich gestern auf 50g und heute auf 75g gesteigert. Sie hat mir heute deutlich signalisiert, dass sie nun satt ist, bzw. keinen weiteren Löffel Brei mehr möchte. Anschließend hat sie dann allerdings noch ihr Fläschchen (150ml) verlangt.
Nun stellen sich mir noch ein paar Fragen:

1. Wie sollte denn das Verhältnis Breikost zu Milchnahrung sein? Denn die Milchnahrung sollte doch weniger werden je mehr Brei sie bekommt?!

2. Ab wann sollte ich ihr noch zusätzlich zum Mittagsbrei Wasser geben und wie viel?

3. Wir haben mit den Pastinaken begonnen und werden mit Kürbis weiter machen. Da es ja auch darum geht, ob Clara die verschiedenen Gemüsesorten verträgt, beginne ich dann beim Kürbis wieder bei 20g und steigere ihn dann?

4. Ist Brokkoli als Brei geeignet?

5. Da ich immer wieder lese, dass Kuhmilch nicht so geeignet ist für Kinder unter einem Jahr wollte ich fragen ob man Hafermilch als Ersatz nehmen kann?

Ich danke Ihnen jetzt schon vielmals für Ihre Antwort!!
HiPP-Elternservice
21. Sep 2020 11:06
Re: Einführung Breikost
Liebe „ClarasMama“,

das Einführen der Löffelkost ist eine spannende Zeit. Sie und Ihre kleine Clara machen das ganz wunderbar.
Gehen Sie einfach weiterhin nach den Signalen und im Tempo Ihrer Tochter vor.

So lange es am Mittag nur Gemüse gibt - auch wenn es mal ein ganzes großes Gläschen mit 190 g sein sollte - oder so lange ein Baby nicht in etwa eine Portion Menü (wie Gemüse-Fleisch/Fisch-Brei) schafft, kann es im Anschluss noch Milch zum satt trinken geben. Erfahrungsgemäß wird die Milch automatisch weniger, wenn die Beikost reichhaltiger wird.

Das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt. Zu Beginn der Beikost sind zusätzliche Getränke wie Wasser oder Tee gar nicht notwendig. Ihr Baby wird - genauso wie in den ersten Lebensmonaten - über die Milch ausreichend versorgt. Die Milch, die Ihr Kind noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Auch die Breie liefern Wasser. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn mal zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit - meist so ab dem 8. Monat.
Natürlich können Sie probieren und schon vorher mal ein paar Schlückchen Wasser z.B. über einen Plastiklöffel anbieten – alles ohne Erfolgsdruck. Auch was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihres Babys vertrauen.
Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Schatz ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Lassen Sie Ihr Baby frühzeitig die Vielfalt im Geschmack erleben und wechseln Sie alle 1-2 Tage die Gemüsesorte. Frühe Erfahrungen im Geschmack können langfristige Vorlieben beeinflussen. Es hat sich gezeigt, dass so ein Wechsel zwischen einzelnen Gemüsen im frühen Beikostalter eine gute Basis für das spätere Essverhalten des Kindes ist. Babys, die frühzeitig verschiedenste Geschmackserfahrungen machen, sind später weniger oft „mäklige“ Esser. Bei den Mengen dürfen Sie auch zügiger voran gehen, so wie es Clara Ihnen anzeigt. Sie müssen da nicht immer wieder mit 20 g anfangen.

Als Beikost können Sie verschiedenste Gemüse anbieten. Am besten ist für den Säugling Gemüse, das nicht zu viel Nitrat speichert und mild genug ist, damit das kleine Baby dieses Gemüse auch akzeptiert. Besonders gut verträgliche Gemüsesorten sind Möhren, weiße Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel und Süßkartoffeln, Kartoffeln. Wenn Sie selberkochen, ist es wichtig auf eine gute Qualität der Lebensmittel zu achten. Lebensmittel aus Bio-Erzeugung sind natürlich erste Wahl.

Bei der Kuhmilch muss man hier unterscheiden zwischen Kuhmilch als Trinkmilch und Kuhmilch als Zutat zu einem Brei. Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch – also als Ersatz für Muttermilch - im ersten Jahr schlicht nicht geeignet, als Zutat bei einem Milch-Getreide-Brei ist sie im Beikostalter jedoch möglich. Sie könnten also Getreidebreie mit einer Kuhmilch anmischen. Wenn Sie Kuhmilch für die Breie verwenden möchten, sollten Sie eine Obergrenze von 200 ml einhalten. Wir empfehlen einen Milch-Getreide-Brei mit einer fertigen Säuglingsnahrung anzurühren. Diese ist ideal zusammengesetzt und genau auf die Bedürfnisse des Babys ausgerichtet.
Pflanzenmilch wie Hafermilch ist weder als Trinkmilch noch zum Anrühren eines Breis im ersten Lebensjahr empfehlenswert. Pflanzliche Milchen liefern zu wenig hochwertiges Eiweiß, Calcium, Iod, Eisen oder bestimmte Vitamine. Pflanzendrinks bestehen letztendlich nur aus Wasser und ein bisschen Getreide. Sie liefern einfach nicht die Nährstoffe, die ein Säugling braucht.

Viele liebe Grüße
Ihre HiPP Expertin
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