Baby 12 Monate

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Eva1911
7. Jul 2020 21:26
Baby 12 Monate
Hallo!

Unser kleiner Mann wird morgen 12 Monate. Wir haben mit 6M mit Beikost angefangen. Das war erstmal eine Katastrophe...ihm hat nichts geschmeckt. Mit 8M hat es klick gemacht und er hat alle Mahlzeiten (morgens Milchbrei oder Müsli, Obst, mittags ein Gläschen, OGB und abends Milchbrei und später selbstgebackenes Brot mit Frischkäse) ganz ok gegessen.
Mit ganz ok meine ich, dass er meist diese Mahlzeiten so zu 3/4 gegessen hat, aber nie ein großer Esser mit viel Begeisterung war.

Vor dem schlafen, also etwa eine Stunde nach dem Abendbrot so um 19:30, bekommt er eine 2er Nahrung (etwa 150ml). Dann putzen wir Zähne und er schläft ohne Probleme auf meinem Arm ein. Nachts wurde er meist 1x wach gegen 2 Uhr und schläft dann bis 6 Uhr. Er schlief also in der ersten Phase zumindest 6h am Stück. Mit dem Esserverhalten tagsüber und mit den Nächten waren wir also sehr zufrieden in den letzten 3 Monaten.

Seit etwa 2-3Wochen ist er aber tagsüber super schlecht...gerade mittags die Gläschen verweigert er. Manchmal kochen wir Nudeln...aber da isst er einfach nicht die Mengen, die er braucht. Er hat nun 8,2kg, was eher wenig ist. Da er aber schon immer ein Leichtgewicht ohne großen Hunger war, wurde er von Kopf bis Fuß im Krankenhaus mal durchgecheckt, alles bestens! Er ist auch sonst super entwickelt, läuft aber allen Möbeln im Affenzahn entlang!

Ich habe den Eindruck, dass er seit er weniger isst, nachts super schlecht schläft und teilweise nochmal ein 2. Fläschchen braucht, was er auch bekommt. Will ihm nicht unbedingt die Kalorien vorenthalten.

Jetzt ist meine Vermutung 1) er steckt im 55Wochen Schub und 2) er will einfach nicht mehr gefüttert werden mit dem Löffel...er schafft es aber motorisch noch nicht, selbst mit dem Löffel zu essen (was man in dem Alter auch selten erlebt).

Unsere Überlegung war schon, tagsüber noch eine Flasche einzuführen, damit er nachts besser schläft. Wir denken nämlich, dass er tagsüber einfach zu wenig isst und nachts die Nährstoffe und Kalorien zu sich nimmt. Sollen wir ihm denn nachts die Flaschen streichen (oder langsam immer weniger Pulver reinmachen) und den Kampf führen, in der Hoffnung, dass er kapiert, dass tagsüber die Zeit zum Essen ist? Unsere Nerven liegen nämlich plank und auch wenn wir wissen, dass er gesund ist, haben wir trotzdem Angst, dass er abnimmt.
HiPP-Elternservice
9. Jul 2020 15:29
Re: Baby 12 Monate
Liebe „Eva1911“,

es ist verständlich, dass Sie nur das Beste für Ihren Jungen möchten. Dass die Ärzte zufrieden sind, darf Sie wirklich bestärken – Ihr Kleiner ist auch für solche Phasen, in denen es mit dem Essen etwas schlechter klappt, gerüstet. Das hat die Natur schon so mit eingerechnet. Es ist gut möglich, dass ein Wachstumsschub dahinter steckt. In einigen Regionen ist es auch länger sehr warm, wodurch die Kleinen sich anders Verhalten und auch anders essen können. Ich kann Sie beruhigen, viele Eltern kennen diese Phasen.

Kombinieren Sie am besten Ihre Kost mit seinen Gläschen - Fingerfood wie Nudeln, Kartoffeln, weiches Gemüse eignen sich ideal und Ihr Schatz kann sich diese selber nehmen. Geben Sie ihm auch gerne ein eigenes Löffelchen in die Hand, so kann er selber löffeln und Mama darf bestimmt mithelfen.

Zum Abendbrot können Sie auch noch einen Milchbrei reichen - hier kann er sich richtig satt löffeln. Denn mit dem Brot ist das am Anfang noch gar nicht so leicht.

Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Zeigen Sie Ihrem Kleinen, dass Sie für ihn da sind und bieten Sie nachts etwas Wasser gegen den Durst an. Versuchen Sie ihn auch anders zu beruhigen und in den Schlaf zu bringen, z.B. Kuscheln, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden oder mit einer Spieluhr. Manchmal erfordert das etwas mehr Übung und kann einige unruhige Nächte mit sich bringen. Mit der Zeit lernt Ihr Sohn dann aber länger ohne das Fläschchen auszukommen und in den Schlaf zu finden.

Das Fläschchen auszuschleichen ist eine gute Möglichkeit, damit die Kleinen sich umgewöhnen können. Dafür geben Sie erst immer weniger Pulver auf die gleiche Menge Wasser und gehen dann auch mit der gesamten Trinkmenge zurück. Gehen Sie hier am besten nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl vor.

Der Durchschlaf hängt jedoch nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung und dem Trinken am Tag zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Auch werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts mehr zu verarbeiten. Sie träumen intensiv und wachen manchmal in den Leichtschlafphasen auf. Dann überprüfen die Kleinen kurz, ob Mama da ist. Mit der Zeit lernen die Kleinen aber auch, wieder alleine in den Schlaf zu finden.

Für die Mahlzeiten habe ich noch folgende Tipps für Sie:

* Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.

* Bieten Sie Ihrem Kleinen eine Auswahl an Speisen (mit Gemüse) an, die Portion auf ihren Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln, motivieren oder interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.

* Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.

* Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.

Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie nachahmen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schatz alles Gute und eine schöne Sommerzeit!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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