Weniger Milch und dafür mehr Brei und Getränke?

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Expertenforum
derroteeimer-fan
3. Apr 2020 15:29
Weniger Milch und dafür mehr Brei und Getränke?
Hallo Liebes Hipp-Experten Team,

Mein Sohn ist 9 Monate alt und isst/trinkt folgendes:

nachts 170 ml 1er Milch
07:30-08:00 160-180 g Getreide Obstbrei
09:30-10:00 130 ml 1er Milch
Nickerchen 30 min
11:30-12:00 200 g Menü (Vegetarisch oder mit Fleisch)
14:30-15:00 130 ml 1er Milch
Mittagsschlaf 30 min - 1 h
17:00-17:30 140-160 g Milchgetreidebrei mit 1-2 EL Obstmus

Wasser kriegt er während der Mahlzeit, aber nicht viel nur ca. 30-40 ml.
Zwischendurch biete ich ihm auch Wasser an, aber normalerweise trinkt er es nicht.

Er wiegt 8,3 kg und ist 70 cm groß. Er war vom Geburt an immer schon eher zierlich. Er ist sehr aktiv, außer im Schlaf bewegt er sich quasi ständig.

1. Isst er genug? Er isst im Moment fast nur Brei ab 4. Und 6. Monat. Mit den stückigeren Sorten ab 8. Monat kann er noch nicht was anfangen. Ich müsste sie fein pürieren, dann geht's.

2. Ich möchte gerne mehr Fingerfood anbieten. Aber er verschluckt sich ständig dabei. Schlimmsten Fall übergibt er sich. Wie soll ich hier vorgehen?

3. Die Milchmenge finde ich etwas zu hoch für sein Alter (wenn ich mit anderen Baby vergleiche). Stimmt das wenn ja, wie kann ich die Menge am besten reduzieren? Wäre das einführen von Obstmus am Nachmittag OK? Oder ist das zu viel Obst am Tag?

Vielen Dank und freundliche Grüße
Derroteeimer-fan
HiPP-Elternservice
6. Apr 2020 16:21
Re: Weniger Milch und dafür mehr Brei und Getränke?
Liebe Derroteeimer-fan,
Ihr Kleiner gedeiht bestens, das zeigt Ihnen, er holt sich alles, was er braucht.

Bieten Sie ihm weiterhin einen ausgewogenen Speisezettel an, und Ihr Kleiner nimmt sich bis er satt ist. Beherzigen Sie einfach immer diese goldene Regel: Sie als Mama bestimmen immer das Angebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Sohn bestimmt die Mengen, die er isst.

Sie können ohne Bedenken weiterhin die Menüs nach dem 4. Monat und ab dem 6. Monat anbieten, damit ist Ihr Sohn mit allen wichtigen Nähstoffen versorgt, die er zu einem gesunden Wachstum benötigt. Die Gläschen aufwärts unterscheiden sich im Nährstoffgehalt nicht zu den jüngeren, sondern hauptsächlich in der Stückigkeit und später der Portionsgröße. Auch sind die Zutaten umfangreicher.
Das heißt also, die Gläschen mit den höheren Altersangaben kommen immer dazu und erweitern den Speisezettel. Die bisherigen Gläschen können weiterhin genutzt werden. Die Menge - falls es einmal nicht mehr ausreicht - passt sich halt dann dem Bedarf und Appetit an.

Ich kann mir vorstellen, dass bei Ihrem Sohn der Würgereflex noch besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt von sich selbst. Wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dann würgen wir automatisch. Babys sind hier äußerst sensibel - und manche eben ganz besonders. Ein kleines Stückchen Lebensmittel bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Das kann auch bei dem einen Lebensmittel mehr oder weniger sein. Es ist ja auch sinnvoll von der Natur eingerichtet - ein Schutz, um sich nicht zu verschlucken. Das sieht für den Betrachter oft schlimmer aus als es ist. Sie können den Brei zu Beginn auch noch mit etwas Wasser „rutschender“ machen. Einfach mal ausprobieren.
Bleiben Sie stets dabei, damit Sie beobachten können wie Ihr Sohn mit dem Essen umgeht. Und bitte nie im Liegen füttern. Denken Sie auch daran, nur was Ihr Junge erfahren und essen darf, kann er letztlich auch lernen.
Gehen Sie in kleinen Schritten – gedünstete Obst- und Gemüsestückchen, weiche Brothäppchen - und nach Reife Ihres Sohnes voran.

An Milch sind in dem Alter zur ausreichenden Versorgung noch 400-500 ml Milch/Gramm Milchhaltiges wie Milchbrei nötig.
Das teilt sich meist auf 1-2 Flasche Säuglingsmilch (insgesamt 200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend.
Soweit passt es also ganz gut.
Gerne kann auch nachmittags eine milchfreie Mahlzeit stehen (Getreide-Obst-Brei, Obst/Gemüse plus was zu knabbern). Dann darf gerne der Abendbrei etwas höher ausfallen - 200-250 g sind eine übliche Portion.
Sie sehen ja selbst, wie viel Ihr Kleiner morgens noch Milch trinkt und können es so tagsüber anpassen.

Auch beim Trinken können Sie ganz auf Ihren Jungen vertrauen. Bieten Sie zwanglos etwas an. Er wird trinken, wenn er durstig ist.
Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Sohn ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt.

Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.

Alles Gute und herzlich Grüße
Ihre HiPP Expertin
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