Beikost Verstopfung?

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Expertenforum
Michiseins
6. Jan 2020 19:47
Beikost Verstopfung?
Hallo,

unsere Maus ist 5 1/2 Monate alt und wird gestillt.
Wir haben schon zwei Versuche mit Beikost hinter uns und aktuell läuft Versuch Nummer 3.

Sie möchte sehr gern Brei und isst auch schon super vom Löffel, allerdings bekommt sie immer nach 4-6 Tagen Verstopfung (feste harte Kügelchen und sie plagt sich teilweise so, dass sie dabei weint und sie ist unleidlicher) . Lt Hebamme haben wir daher die ersten beiden Versuche abgebrochen und gewartet, bis der Stuhlgang wieder normal ist und dann nach ein paar Tagen wieder mit ein paar Löffeln Gemüse rein begonnen.
Sie isst sehr gern Karotte, Kürbis und Pastinake.
Wir haben jeden Versuch so gestartet: Die ersten Tage ein paar Löffel und das gesteigert, sodass sie nach einer guten Woche ein kleines Gläschen reines Gemüse gegessen hat. Sie würde teilweise auch noch mehr essen, aber ich trau mich nicht. Auch hab ich mich noch nicht getraut, Kartoffel zu geben wegen der Verstopfung.
Nach jedem Brei biete ich ihr noch die Brust an, die sie manchmal dann gar nicht mehr will.

Obst mag sie nicht wirklich, ich mische daher meist unter den letzten Brei rest ein bisschen Apfel oder Birne in der Hoffnung, dass das den Stuhl wieder lockert.

Jetzt meine Fragen:

1) gebe ich ihr vielleicht zuviel Brei, ist ein ganzes kleines Gläschen noch zuviel, obwohl sie noch Appetit hat, und sie kriegt deswegen jedes Mal Verstopfung?

2) muss ich ihr vielleicht zusätzlich Flüssigkeit geben? Das mag sie allerdings nicht. Lehnt Tee/Wasser meistens ab oder trinkt zum Essen nur ganz wenige Schlucke
Öfters zum Stillen anlegen klappt nicht, sie protestiert und wehrt sich gegen die Brust

3) oder soll ich nochmal pausieren und noch einige Zeit warten mit der Beikost?

4) wir haben keinen festen Rhythmus. Mal mag sie alle 2 Stunden trinken, mal alle 4 Stunden. Mal schläft sie mittags auch mal 1-2 Stunden, dann gäbe es den Brei erst um 14:30 Uhr. Wirkt sich dieses Unstete negativ aus? Man hört so viel, dass die Kleinen einen geregelten und strukturierten Tag haben sollen. Aber mal um 11 und mal um 14 Uhr Mittagessen ist ja nicht wirklich regelmäßig.. 🙈

Danke schon mal vorab und viele Grüße
HiPP-Elternservice
8. Jan 2020 11:21
Re: Beikost Verstopfung?
Liebe „Michiseins“,
bei der Beikosteinführung wird der Stuhl häufig fester und er kommt meist seltener. Es ist auch normal, dass die Kinder dann kräftiger drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Natürlich sollte sich Ihre Kleine damit nicht quälen oder gar weinen.

Von einer Verstopfung spricht man übrigens dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche, einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat.

Mein lieber Tipp: Gehen Sie wieder behutsam – in kleinen sich steigernden Mengen - zum Löffeln über und dabei nun von den einzelnen Gemüsen weiter zum gemischten Gemüse. Wechseln Sie dabei alle 1-2 Tage weiter: Zum Beispiel HiPP BIO Kürbis mit Kartoffeln, dann HiPP BIO Spinatgemüse in Kartoffeln usw. Trauen Sie sich das ruhig. Sie können auch schon zügig zum Menü übergehen. So bekommt der Darm etwas zu arbeiten. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Erfahrungsgemäß reguliert sich der Stuhl nach kurzer Zeit und die Verdauung passt sich an eine neue Kost an. Dennoch wird der Stuhl nicht mehr so sein wie unter reiner Milchernährung.

Sie können den Breimahlzeiten noch etwas Flüssigkeit hinzugeben, so dass der Brei nicht zu „kompakt“ ist.
Wasser ist ok, wenn Sie es anbieten, aber ganz ohne Erfolgsdruck. Ihre Kleine nimmt es an oder nicht. In dem Alter sind die wenigsten Babys durstig.

So lange es am Mittag nur ein Gemüsegläschen gibt - auch wenn es mal ein ganzes großes Gläschen mit 190 g sein sollte - oder so lange ein Baby nicht in etwa eine Portion Menü (wie Gemüse-Fleisch-Brei) schafft, kann es im Anschluss noch Milch zum satt trinken geben. Erfahrungsgemäß wird die Milch automatisch weniger wenn die Beikost reichhaltiger wird. Bieten Sie also auch hier einfach noch je nach Bedarf die Brust an.

Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Mädchen genug Gelegenheit zum Strampeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an.

Ich drücke Ihnen beiden die Daumen, dass sich bald alles einspielt!

Noch ein Wort zum Essrhythmus:
Zunächst einmal ist es immer am besten ein Baby nach seinem Bedarf also nach seinem eigenen Rhythmus zu füttern. Für das Essen wählen Sie grundsätzlich einfach einen Zeitpunkt, zu dem Ihr Mädchen munter und ausgeschlafen ist. Müde Babys sind meist weniger experimentierfreudig und geduldig.
Was die Tageseinteilung betrifft, sind Sie recht flexibel. Hauptsache der Speisplan ist in sich ausgewogen und stimmig. Am besten Sie orientieren sich an Ihrem Mädchen und wie es auch gut in den Familienalltag passt.
Der Essrhythmus ist auch nicht für alle Zeiten fest eingemeißelt. Das ändert sich noch. Ganz bestimmt. Im Laufe des Beikostalters wird sich das mehr und mehr dem üblichen Familienrhythmus angleichen. Wird die Kleine älter, können Sie auch aktiv mal eine Mahlzeit etwas nach vorne oder zurück legen. Aber noch ist Ihr Mädchen sooo jung.

Viele liebe Grüße
Ihre HiPP Expertin
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