Mein Sohn nimmt zu wenig zu (sich)

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
veryhappy82
11. Sep 2019 13:01
Mein Sohn nimmt zu wenig zu (sich)
Guten Tag,

es geht um meinen kleinen Sohn, der jetzt bald 5 Monate alt ist. Er hat die ersten 3 Monate gut getrunken (gestillt) und auch norm zugenommen.
Danach nahm er plötzlich über einen Monat hinweg nur 100g zu, woraufhin wir etwas Panik bekamen und ihn eine Woche lang wirklich gemästet haben. Ich habe ihn bei jeder Gelegenheit angelegt und, da er jedes Fläschchen leider verweigert von Anfang an ihm zusätzlich mit der Spritze etwas gegeben. Er nahm dann etwas zu, allerdings war die Aktion im Nachhinein eher kontraproduktiv, denn danach fing er an, die Brust zu verweigern und generell immer weniger zu trinken. Wir haben es dann auch mit Brei versucht.
Inzwischen isst er mittags ein halbes Glas mit Gemüse und Kartoffel. Das klappt aber auch nur, wenn ich den richtigen Zeitpunkt erwische, wenn er schon wirklich Hunger hat, ist es zu spät... Nach dem halben Glas ist er satt und will auch keine Milch mehr. Überhaupt habe ich mittlerweile das Gefühl, dass er immer nur eine "halbe Portion" isst oder trinkt. Dafür vielleicht etwas häufiger bzw auch nachts noch 2mal. Gleichzeitig ist er sehr agil und macht den ganzen Tag "Sport". Kein Wunder, dass er kaum zunimmt.
Was kann ich tun, damit der Kleine 1. zunimmt und 2. damit sich ein vernünftiges Ess- und Trinkverhalten und irgendwann auch mal eine Art Rhythmus einstellt. Ich habe Angst, dass das in eine Fütterstörung ausartet.
Danke und viele Grüße!
HiPP-Elternservice
11. Sep 2019 17:07
Re: Mein Sohn nimmt zu wenig zu (sich)
Liebe „veryhappy82“,

als Mama möchte man nur das Beste für sein Kind, das ist nur verständlich.

Jedes Kind ist individuell und gedeiht anders – es geht dabei nicht immer nach Lehrbuch. Es gibt einfach große und zarte Kinder. Auch ein Wachstumsschub kann das Gewicht stagnieren lassen. Das holen die Kleinen aber schnell wieder auf.
Gehen Sie ganz nach Ihrem Jungen - macht er einen munteren Eindruck und ist auch der Kinderarzt mit seiner Entwicklung zufrieden, dann ist alles gut!

Sie schreiben bereits, dass er sehr agil ist, da kann der Hunger auch mal hinten abfallen. Solche Phasen hat die Natur auch mit einberechnet. Sie können sicher sein, Ihr Schatz holt sich das, was er braucht – z.B. in dem er häufiger kommt, wird er ausreichend versorgt.
Bieten Sie ihm geduldig und ganz ohne Zwang die Milch oder den Brei an, drängen Sie ihn aber nicht. Das Trink- und Essverhalten spielt sich mit der Zeit ein, hier hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus.

Das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben, auch wenn es schwer fällt. Ihr Junge hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert.
Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen und der Gewichtszunahme endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser. Gerade die Gewichtszunahme passiert häufig in Schüben, so dass es etwas dauern kann.

Sind Sie sich nicht sicher, dann sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt. Er kann die Situation vor Ort am besten einschätzen und kennt Ihren Schatz.

Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute!

Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Ihr HiPP Expertenteam
veryhappy82
11. Sep 2019 20:29
Re: Mein Sohn nimmt zu wenig zu (sich)
Vielen Dank für Ihre Antwort!

Wenn ich darf, würde ich gern dazu noch etwas fragen.

1. Dass ich versuchen muss den Druck ganz rauszunehmen, ist mir klar! Es tut mir im Nachhinein so leid, dass ich ihn versucht habe zum Trinken zu zwingen und ihn unter Druck gesetzt habe, weil ich dachte, er muss unbedingt zunehmen. Ganz sicher hat er auch meine Sorgen und meinen Ärger mitbekommen. :( ich habe nun Angst, dass ich damit eine Fütterstörung oder Ähnliches ausgelöst haben könnte, da er ja seitdem noch häufiger die Brust verweigert. Kriege ich das wieder hin, wenn ich nun keinen Druck mehr ausübe oder brauchen wir dabei schon professionelle Hilfe?

2. Ich würde Ihnen gern den heutigen Tag schildern und Sie fragen, ob das wirklich so ausreicht, denn so sehen viele Tage aus...
7.00 nach dem Aufwachen wollte er nicht trinken
8.30 Stillmahlzeit
11.30 wollte er nicht trinken
12.00 halbes Mittagsgläschen Kürbis und Kartoffel, danach keine Milch mehr
Ab 15.00 mehrere Stillversuche, die er alle verweigert hat bzw mal 3 Schlucke getrunken, zwischendurch hat er aber immer wieder Hunger gezeigt meiner Meinung nach... Er hat dann ein paar Löffel Apfelbrei von seinem Bruder abbekommen... War das falsch?
18.30 Stillmahlzeit
19.30 eingeschlafen
Wahrscheinlich stillt er heute Nacht noch 1-3mal...
Holt er sich so wirklich, was er braucht? Ist das nicht viel zu wenig, zumal es kein Ausnahmetag war?

3. Ist es ok ihm auch nachmittags und abends Brei zu geben, wenn er die Brust verweigert?

Danke im Voraus!
HiPP-Elternservice
12. Sep 2019 15:28
Re: Mein Sohn nimmt zu wenig zu (sich)
Liebe „veryhappy82“,

Sie schreiben leider nie was Konkretes zum Gewicht Ihres Kleinen. Gewicht und Größe helfen bei der Einordnung, wenn das Gedeihen hinterfragt wird. Der Kinderarzt kontrolliert diese immer bei den U-Untersuchungen und kann so die Entwicklung und das Wachstum einschätzen.
Letzten Endes ist es am besten, Sie fragen Ihre Hebamme oder Ihren Kinderarzt zum Trink- und Essverhalten Ihres Kleinen. Diese können vor Ort gut einschätzen, ob alles passt oder ob Hilfe angebracht ist.
Es ist wichtig, dass Sie als Mama von außen die Bestätigung bekommen, dass alles so passt.

Von meiner Seite kann ich Ihnen noch folgendes mitteilen: Die Kleinen haben das Trinken an der Brust perfektioniert und können in kurzer Zeit viel trinken. Ihr Schatz kommt ja auch in der Nacht und holt sich dann insgesamt auch viel Muttermilch. Noch ist Ihr Kleiner sehr jung und sein Bäuchlein braucht etwas Zeit, um sich an die feste Nahrung zu gewöhnen. Als grober Richtwert gilt allgemein: Etwa jeden Monat kann eine neue Beikostmahlzeit eingeführt werden.

Es gibt Kinder, die sind in dem Alter auch mit dem Tagesplan Ihres Jungen ausreichend versorgt – letztlich kann dies aber nur Ihr Kinderarzt vor Ort einschätzen. Er kennt Ihren Schatz und kann mit Ihnen ganz genau besprechen, was für Ihren Jungen nun das beste ist.

Liebe „veryhappy82“, ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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