Plötzlich Probleme mit der Beikost nach erfolgreicher Einführung

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
tamtamk
20. Jun 2019 14:09
Plötzlich Probleme mit der Beikost nach erfolgreicher Einführung
Hallo,
ich bin derzeit ziemlich verzweifelt weil unser kleiner, korrigiert 8 Monate, sein Essen verweigert. Wir haben vor etwa 3 Monaten mit Beikost begonnen und es hat auch alles gut funktioniert. Er hat bis vor drei Wochen mittags ein 190 g Gläschen gegessen und zum Nachtisch ein halbes Obstgläschen und abends 190g Dinkelgrießbrei aus dem Glas mit 2-3 TL Obst. Wir haben dann begonnen langsam von den 4. Monat Gläschen zu den 6. Monat Gläschen zu wechseln, um irgendwann bei den stückigeren zu landen. Mit Stückchen tut er sich nämlich sehr schwer und erbricht auch teilweise davon. Also sind wir das ganz langsam angegangen.
Dann wollte er irgendwann die Nachmittagsflasche nicht mehr, sodass ich mit der Einführung des GOB begonnen habe. Das war vor ca. 3 Wochen und hat anfangs auch gut geklappt aber nach ein paar Tagen fing er zunehmend an diesen zu verweigern.
Man muss dazu sagen, dass er schon immer schlecht getrunken hat (eine Flasche über einen Zeitraum von 1 Std war normal und meist auch nur mit Ablenkung (Spielzeug in der Hand o.Ä.)). Nur nachts hat er immer gut getrunken bis auf wenige Ausnahmen. Daher haben wir uns erst nichts dabei gedacht und ihn auch beim Brei etwas abgelenkt. Das hat auch zeitweise geklappt, aber mittlerweile verweigert er zu 90% alle Breimahlzeiten und fängt schon an zu weinen, wenn er in den Stuhl gesetzt wird.
Ich habe alles probiert - selbst kochen, gedünstetes Gemüse/Obst als Fingerfood, verschiedenste Gläschen (fein püriert und gröber). Mit Ablenkung und ohne, an verschiedenen Orten...keine Chance. Mal isst er was und mal nicht. Spätestens nach ein paar Löffeln ist es aber vorbei. Er weint dann, reibt sich Augen und Ohren, stößt den Löffel weg, schmeißt alles runter.
Das einzige was manchmal geht und ihm wirklich Freude macht sind Hirsekringel. Ansonsten findet er Essen im Moment einfach blöd. Wenn er wenig isst und ich ihm danach eine Flasche anbiete will er die aber auch nicht!
Wir fragen uns jetzt natürlich schon, was da los ist...
Wir haben das Gefühl, dass er ständig nur müde ist - reibt sich Augen und Ohren, quengelt den ganzen Tag und insbesondere beim Essen. Wenn er krabbeln kann ist er meist zufriedener, auch wenn er vorher nichts gegessen hat. Nur wenn er müde ist kann er nichts essen.
Er hat in der letzten Woche seinen ersten Zahn bekommen - es könnte nun natürlich das sein...er wacht auch manchmal nachts auf und schreit, ohne Hunger zu haben und schläft nach Beruhigung wieder weiter...und sabbert sehr viel...er zahnt also definitiv.
Die Frage ist nun also:
Machen wir was falsch, können wir ihn besser/anders unterstützen/motivieren oder ist es einfach eine Phase und geht vorbei?
Unser Tagesablauf ist leider aufgrund des Chaos nicht so wirklich fix, da sich die Zeiten jeden Tag ändern, obwohl ich mich sehr bemühe dass es nicht so ist - nur wenn er nicht isst/schläft kann ich ihn ja nicht „zwingen“.
Es sieht aber in etwa so aus...
Um 11 Uhr Mittagsmenü; als es noch lief 190g und danach ein halbes Obstgläschen, zurzeit wenige Löffel
Ca 14 Uhr / 14.30 Uhr GOB; wenige Löffel
Ca 17 Uhr / 17.30 Uhr Dinkelgrießbrei und ein paar Löffel Obst; als es noch lief 190g, zurzeit wenige Löffel
Ca 19 Uhr machen wir ihn bettfertig und er trinkt zum Einschlafen noch Milch - entweder 100 ml, dann gg 23.30 nochmal 260 und schläft bis 5/6 Uhr ODER er trinkt jetzt schon 260 , 2h nochmal ordentlich und morgens nochmal
Das ist leider nicht genau zu sagen - er trinkt nachts aber definitiv 1-2 mal
Im Schnitt kommt er auf ca 500-600 ml Milch in 24 Std (größtenteils nachts) und trinkt zusätzlich 100-200 ml Wasser tagsüber
Morgens ist er meist sehr müde und schläft nach dem Aufwachen nach ca. 1 Stunde wieder ein für ca 1 Std. Trinken will er dann nur wenn er nachts nicht so viel hatte.
Dann schläft er meist am späteren Vormittag nochmal ne Stunde und mittags nochmal. Oft auch am Nachmittag nochmal. Im Schnitt also tagsüber 3 x 1 Stunde.
Ich versuche es nun, dass er länger schläft und dafür weniger oft aber das ist natürlich auch nicht so leicht.
Ich würde natürlich gern einen Rhythmus finden, wo er morgens und abends viel trinkt und nachts schläft und tags seine Mahlzeiten isst und genießt.
Im Moment ist es ein einziger Kampf und das ist natürlich kein schönes Gefühl. Wir wollen ja dass er Freude daran hat und nicht weint.
Verzeihung für den langen Text; ich hoffe es ist halbwegs verständlich🙈.
Wie schätzen sie die Situation ein?
Was kann ich tun um den Rhythmus zu optimieren, damit er auch erholsamer schläft und ausgeglichener ist?
Wie verhalte ich mich wenn er so wenig isst. Danach immer Milch anbieten?
Und wenn es die Zähne sind - kann ich ihn da sonst noch unterstützen?
Ich habe immer Angst dass er zu wenig Nahrung bekommt und/oder sich dann eben alles nachts bei der Milch holt.
Und wie oft soll ich ihm über den Tag Wasser anbieten ohne dass er sich daran dann satt trinkt und deshalb nichts isst? Ich versuche es derzeit nur zu den Mahlzeiten und danach...
Vielen Dank im Voraus und VG
HiPP-Elternservice
21. Jun 2019 15:22
Re: Plötzlich Probleme mit der Beikost nach erfolgreicher Einführung
Liebe „tamtak“,

mein lieber Rat: nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern! Ihr Kleiner hat ganz feine Antennen und merkt genau, wenn Mama etwas unbedingt möchte. Nehmen Sie den Druck aus der ganzen Situation. Das ist sicher leichter gesagt als getan… dann kann es aber schon von ganz allein funktionieren.

Ihr Kleiner ist super in die Beikost gestartet. Da kann es schon mal einen „Knick“ geben.

Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Kleiner sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Junge diese Erfahrung vergessen hat.

Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.

Es gibt Kinder, die man wieder ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forscherdrang packt. Die Hirsekringel scheinen ihn schon sehr zu interessieren. Geben Sie Ihrem Kleinen zum Beispiel auch ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen.

Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft.

Bieten Sie auch mal Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an. Auch weiche (gedünstete) Obststückchen sind gut geeignet. Bleiben Sie dabei und beobachten Sie genau, wie Ihr Kleiner damit umgeht.

Auch das kommende Zähnchen kann der „Auslöser“ gewesen sein – das vermuten Sie ganz richtig. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken.

Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein gekühlter Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen.

Es ist wirklich nicht einfach einen regelmäßigen Schlaf- und Essrhythmus zu finden. Stressen Sie sich nicht damit, meist ergibt sich alles von allein, wenn man es ein wenig lockerer sieht.

Das zusätzliche Trinken können Sie auch ganz entspannt sehen. Im Moment stillt Ihr Junge seinen Durst an der Milch. Bieten Sie ihm zu den Mahlzeiten und zwischendurch einfach etwas Wasser an. Er holt sich was er braucht!

Wenn Ihr Kleiner im Moment wenig isst, ist das nicht „schlimm“ – solche Phasen hat die Natur schon mit eingerechnet.

Versuchen Sie mit Gelassenheit an die Mahlzeiten zu gehen. Bestimmt wird Ihr Kleiner bald wieder mit Freude löffeln!

Alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Ihre HiPP Expertin
Beddina
23. Jun 2019 09:33
Re: Plötzlich Probleme mit der Beikost nach erfolgreicher Einführung
tamtamk :
> Hallo,
> ich bin derzeit ziemlich verzweifelt weil unser kleiner, korrigiert 8
> Monate, sein Essen verweigert. Wir haben vor etwa 3 Monaten mit Beikost
> begonnen und es hat auch alles gut funktioniert. Er hat bis vor drei Wochen
> mittags ein 190 g Gläschen gegessen und zum Nachtisch ein halbes
> Obstgläschen und abends 190g Dinkelgrießbrei aus dem Glas mit 2-3 TL Obst.
> Wir haben dann begonnen langsam von den 4. Monat Gläschen zu den 6. Monat
> Gläschen zu wechseln, um irgendwann bei den stückigeren zu landen. Mit
> Stückchen tut er sich nämlich sehr schwer und erbricht auch teilweise
> davon. Also sind wir das ganz langsam angegangen.
> Dann wollte er irgendwann die Nachmittagsflasche nicht mehr, sodass ich mit
> der Einführung des GOB begonnen habe. Das war vor ca. 3 Wochen und hat
> anfangs auch gut geklappt aber nach ein paar Tagen fing er zunehmend an
> diesen zu verweigern.
> Man muss dazu sagen, dass er schon immer schlecht getrunken hat (eine
> Flasche über einen Zeitraum von 1 Std war normal und meist auch nur mit
> Ablenkung (Spielzeug in der Hand o.Ä.)). Nur nachts hat er immer gut
> getrunken bis auf wenige Ausnahmen. Daher haben wir uns erst nichts dabei
> gedacht und ihn auch beim Brei etwas abgelenkt. Das hat auch zeitweise
> geklappt, aber mittlerweile verweigert er zu 90% alle Breimahlzeiten und
> fängt schon an zu weinen, wenn er in den Stuhl gesetzt wird.
> Ich habe alles probiert - selbst kochen, gedünstetes Gemüse/Obst als
> Fingerfood, verschiedenste Gläschen (fein püriert und gröber). Mit
> Ablenkung und ohne, an verschiedenen Orten...keine Chance. Mal isst er was
> und mal nicht. Spätestens nach ein paar Löffeln ist es aber vorbei. Er
> weint dann, reibt sich Augen und Ohren, stößt den Löffel weg, schmeißt
> alles runter.
> Das einzige was manchmal geht und ihm wirklich Freude macht sind
> Hirsekringel. Ansonsten findet er Essen im Moment einfach blöd. Wenn er
> wenig isst und ich ihm danach eine Flasche anbiete will er die aber auch
> nicht!
> Wir fragen uns jetzt natürlich schon, was da los ist...
> Wir haben das Gefühl, dass er ständig nur müde ist - reibt sich Augen und
> Ohren, quengelt den ganzen Tag und insbesondere beim Essen. Wenn er
> krabbeln kann ist er meist zufriedener, auch wenn er vorher nichts gegessen
> hat. Nur wenn er müde ist kann er nichts essen.
> Er hat in der letzten Woche seinen ersten Zahn bekommen - es könnte nun
> natürlich das sein...er wacht auch manchmal nachts auf und schreit, ohne
> Hunger zu haben und schläft nach Beruhigung wieder weiter...und sabbert
> sehr viel...er zahnt also definitiv.
> Die Frage ist nun also:
> Machen wir was falsch, können wir ihn besser/anders unterstützen/motivieren
> oder ist es einfach eine Phase und geht vorbei?
> Unser Tagesablauf ist leider aufgrund des Chaos nicht so wirklich fix, da
> sich die Zeiten jeden Tag ändern, obwohl ich mich sehr bemühe dass es nicht
> so ist - nur wenn er nicht isst/schläft kann ich ihn ja nicht „zwingen“.
> Es sieht aber in etwa so aus...
> Um 11 Uhr Mittagsmenü; als es noch lief 190g und danach ein halbes
> Obstgläschen, zurzeit wenige Löffel
> Ca 14 Uhr / 14.30 Uhr GOB; wenige Löffel
> Ca 17 Uhr / 17.30 Uhr Dinkelgrießbrei und ein paar Löffel Obst; als es noch
> lief 190g, zurzeit wenige Löffel
> Ca 19 Uhr machen wir ihn bettfertig und er trinkt zum Einschlafen noch
> Milch - entweder 100 ml, dann gg 23.30 nochmal 260 und schläft bis 5/6 Uhr
> ODER er trinkt jetzt schon 260 , 2h nochmal ordentlich und morgens nochmal
> Das ist leider nicht genau zu sagen - er trinkt nachts aber definitiv 1-2
> mal
> Im Schnitt kommt er auf ca 500-600 ml Milch in 24 Std (größtenteils nachts)
> und trinkt zusätzlich 100-200 ml Wasser tagsüber
> Morgens ist er meist sehr müde und schläft nach dem Aufwachen nach ca. 1
> Stunde wieder ein für ca 1 Std. Trinken will er dann nur wenn er nachts
> nicht so viel hatte.
> Dann schläft er meist am späteren Vormittag nochmal ne Stunde und mittags
> nochmal. Oft auch am Nachmittag nochmal. Im Schnitt also tagsüber 3 x 1
> Stunde.
> Ich versuche es nun, dass er länger schläft und dafür weniger oft aber das
> ist natürlich auch nicht so leicht.
> Ich würde natürlich gern einen Rhythmus finden, wo er morgens und abends
> viel trinkt und nachts schläft und tags seine Mahlzeiten isst und genießt.
> Im Moment ist es ein einziger Kampf und das ist natürlich kein schönes
> Gefühl. Wir wollen ja dass er Freude daran hat und nicht weint.
> Verzeihung für den langen Text; ich hoffe es ist halbwegs verständlich🙈.
> Wie schätzen sie die Situation ein?
> Was kann ich tun um den Rhythmus zu optimieren, damit er auch erholsamer
> schläft und ausgeglichener ist?
> Wie verhalte ich mich wenn er so wenig isst. Danach immer Milch anbieten?
> Und wenn es die Zähne sind - kann ich ihn da sonst noch unterstützen?
> Ich habe immer Angst dass er zu wenig Nahrung bekommt und/oder sich dann
> eben alles nachts bei der Milch holt.
> Und wie oft soll ich ihm über den Tag Wasser anbieten ohne dass er sich
> daran dann satt trinkt und deshalb nichts isst? Ich versuche es derzeit nur
> zu den Mahlzeiten und danach...
> Vielen Dank im Voraus und VG

Hallo...mein Kleiner hatte das auch...war etwas früher und ohne Zahn als möglichen Grund...ich hab dann ein zwei Wochen wieder gestillt und dann von vorne gestartet.
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