Baby weint beim Löffeln

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Italienmama
19. Jun 2019 22:34
Baby weint beim Löffeln
Hallo,
Ich benötige dringend einen Expertenrat bezüglich der Beikost.
Meine Tochter ist nun 28 Wochen alt und seit sie 5 Monate alt ist habe ich mit der Beikost begonnen(über einen Monat also); die ersten 3 Monate habe ich sie voll gestillt und bin anschließend langsam aufs Fläschchen umgestiegen. Jetzt bekommt sie Folgemilch.
Der Brei scheint meiner Tochter einfach nicht zu schmecken. Schon von Anfang an hat sie den Brei nie gerne gegessen, ich gebe ihr jedoch geduldig jeden Tag mittags Brei. Sie fängt oft an zu weinen, steckt sich ihre Finger in den Mund, spuckt die Hälfte wieder raus usw. Mit etwas Ablenkung isst sie jedoch an guten Tagen eine gute Portion, an schlechten Tagen nur 2-3 Löffel. Obst isst sie hingegen immer sehr gerne.
Seit letzter Woche hat sie ihren ersten Zahn und auch der Zweite ist bald ganz durch. Ich habe bereits versucht ihr den Brei nicht zu warm zu geben aber sie weint immer sehr viel obwohl sie Hunger hat. Ich habe auch versucht etwas schneller zu sein mit dem Löffel.
Es bringt aber alles nichts. Ich glaube es ist wirklich Geschmackssache. Kann ich zu einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei ein paar Löffel Obst hinzegeben? Oder soll ich lieber eine Pause einlegen?
Ich bin im Moment leider etwas ratlos und freue mich über jeden hilfreichen Tipp. Mein großer Sohn hat mit Liebe jeden Brei gelöffelt...
Vielen Dank
S.
HiPP-Elternservice
21. Jun 2019 14:44
Re: Baby weint beim Löffeln
Liebe „Italienmama“,

ich kann gut verstehen, dass Sie das Gefühl haben, es müsste doch nun endlich klappen – Sie haben schon so viel probiert.

Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Das ist auch in Ordnung!

Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang, damit Ihr Schatz die neue Esstechnik und -motorik lernen und üben kann – so wie Sie es machen.

Jetzt schieben sich auch noch die Zähnchen nach oben. Die können die Kleinen schon plagen. Während der Zahnungsphasen schmerzt der Mundraum und die Kinder haben ihre Befindlichkeiten beim Essen.

Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken oder bevorzugen ganz bestimmte Speisen wie die Milch und das „kühle“ Obst.

Manchmal hilft es, den Mittagsbrei etwas „kühler“ (Zimmertemperatur) zu reichen – probieren Sie es ruhig nochmal aus.
Ein gekühlter Beißring vor dem Essen kann ebenfalls für Linderung sorgen, denn das kann die gereizte Zahnleiste beruhigen.

Sind es die Zähnchen, dann ist der Zahnspuk auch bald wieder vorbei, das Verhalten normalisiert sich und Sie können sich entspannt ans Löffeln machen.

Oder haben Sie das Gefühl Ihr Kleiner ist auf den „Süßgeschmack“ gekommen?
Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten - meist beim ersten Zahnen, Infekten oder Schüben - darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte oder die Milch, das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt da leicht hinten ab.

Das ist alles ganz "normal“. Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die Obstbreie.

Vielleicht möchte Ihre Kleine auch „mithelfen“. Geben Sie ihr ein Löffelchen in die Hand oder bestreichen Sie ihr Fingerchen mit Brei. Auch Fingerfood, wie weich gedünstete Gemüsestückchen, können für sie spannend sein und sie wieder ans Mittagessen locken.

Haben Sie viel Geduld mit Ihrer Kleinen und sehen Sie das Essen ganz entspannt. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Ihre HiPP Expertin
Italienmama
23. Jun 2019 05:42
Re: Baby weint beim Löffeln
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps.
Seit 2 Tagen klappt es wieder etwas besser mit der Beikost.
Nur habe ich noch weitere Fragen...
Wir wohnen in einer sehr heißen Gegend und ich habe bereits 2 Mahlzeiten mit Brei ersetzt (Mittagsbrei und Milchbrei am Abend). Nur leider trinkt meine Tochter immmer nur ein paar winzige Schlucke Wasser. Die Windel ist auch schon sehr viel trockener geworden und sie schwitzt manchmal auch sehr.
Sie bekommt ihre Fläschen Folgemilch (mit 150 ml Wasser angerührt - mehr Milch trinkt sie nicht und sie lässr auch immer was übrig) um ca. 8.30 - 15.00 - 04.00 Uhr und wenn sie nachts früher aufwacht bekommt sie etwas Wasser (sie trinkt nur ein wenig, schläft dann aber wieder ein). Wie kann ich sie dazu bringen mehr zu trinken? Und ab wann muss man sich Sorgen machen?
Wenn ich dann auch das Nachmittagsfläschchen ersetze bekommt sie noch weniger Flüssigkeit... würden Sie mir deshalb empfehlen mit dem GOB noch länger zu warten?
Kann es ein zu viel an Obst geben? Meiner Kleinen gebe ich nach dem Mittagsmenü immer noch ein paar Löffel Obstbrei (ca 30 g aber sie würde auch noch mehr davon essen). Manchmal wenn wir unterwegs sind oder wenn sie mal früher Hunger bekommt gebe ich ihr am Vormittag oder Nachmittag ca. 80 g Obstbrei und auch in den Milchbrei am Abend gebe ich etwas Obstmuß (ca. 20 g). Wenn dann der Obstbrei am Nachmittag hinzukommt kann es zu viel Obst sein am Tag?
Ab wann empfiehlt es sich etwas Jogurt anzubieten?
Vielen Dank nochmal.
HiPP-Elternservice
24. Jun 2019 11:15
Re: Baby weint beim Löffeln
Liebe „Italienmama“,

es freut mich sehr, dass das Löffeln wieder besser klappt!

Das zusätzliche Trinken können Sie ganz entspannt sehen
Empfohlen werden in diesem Alter mindestens 400mL Flüssigkeit, da wird die Milch mit eingerechnet. Ihre Kleine ist also mit der Milchnahrung gut versorgt. Wenn die Milch weniger wird kommt erst der Durst auf Wasser. Sie können also gerne mit dem dritten Brei starten.

Üben Sie das Trinken einfach frohgemut weiter. Ruhig mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein automatisch öffnet. Es müssen ja noch keine großen Mengen sein. Ein paar Schlucke reichen schon aus. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird.

Es hilft wirklich nur immer wieder geduldig aber ohne Zwang etwas anzubieten und selbst ein Vorbild zu sein und vor der Kleinen wie selbstverständlich etwas zu trinken. Prosten Sie ihr frohgelaunt zu. So wird das Trinken positiv belegt.

Prinzipiell gibt es kein „Zuviel“ an Obst. Entscheidend ist, dass Ihre Kleine das Obst gut verträgt und andere wichtige Lebensmittel, wie Gemüse und Fleisch, nicht verdrängt werden.

Ab dem 10. Monat können Sie Ihrem Baby gerne ab und an spezielle Babyjoghurts, z.B. Früchte-Duett ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/fr ... hte-duett/ ) geben, diese sind an die Bedürfnisse der Kleinen angepasst.

Herkömmliche Joghurts sind im Eiweißgehalt sehr hoch und können Babys empfindlichen Organismus belasten. Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark sollten deshalb nur in geringen Mengen im ersten Lebensjahr gegeben werden und dann die Milch aus dem Milchbrei ersetzen. Grundsätzlich gehören herkömmliche Joghurt- und Quarkprodukte in die Familienkost und können nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan mit aufgenommen werden.

Eine schöne Woche und sonnige Grüße
Ihre HiPP Expertin
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