Beikoststart mittags oder abends?

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Expertenforum
Siskin21
1. Sep 2018 22:10
Beikoststart mittags oder abends?
Liebes Expertenteam,
vor 1,5 Wochen habe ich bei meinem Sohn (5,5 Monate) mit Beikost angefangen. Das geschah zum einen in Absprache mit der Kinderärztin und zum anderen aus der "Notwendigkeit" heraus, dass er sich mittlerweile sehr oft in der Nacht meldete. Er wurde bis dahin voll gestillt und ist ein recht kräftiger Kerl. Bis zum 5. Monat hat er prima 8-9 Stunden durchgeschlafen, seit dem meldet er sich aber stufenweise immer öfter, alle 3, teilweise sogar 2 Stunden. Ich habe mittags mit der reinen Frühkarotte begonnen, was teilweise noch ein kleiner "Kampf" war, damit nicht nur die Finger und Hände, sondern auch der Brei im Mund landeten. Da ich nun schon recht übermüdet bin, habe ich heute Abend vor dem Stillen noch Grieß-Bananenbrei gegeben, der bei ihm sehr gut ankam. Jetzt meine Frage an Sie: soll ich statt dem Mittagsbrei doch lieber den Abendbrei geben? Und ist es ratsam auch Gemüse abends zu geben oder doch eher Obst? Ich möchte ihn ja nicht zu früh mit dem süßen Geschmack "verwöhnen". Wenn ich zunächst den Abendbrei gebe, was wäre der weitere Schritt- dann der Mittagsbrei? Ich danke vielmals für Ihre Meinung und ggf. weitere Tipps.
Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
3. Sep 2018 15:04
Re: Beikoststart mittags oder abends?
Liebe „Siskin21“,
wenn Sie bis jetzt am Mittag noch bei der Karotte sind, dann bauen Sie doch hier nun nach und nach ein Menü auf (= Gemüse-Fleisch-Brei). Nur Gemüse macht nicht anhaltend satt (diese Kalorien fehlen dann nicht nur am Tag sondern auch in der Nacht) und liefert auch nicht die gewünschten Nährstoffe. Ersetzten Sie die Mittagsmilch durch ein komplettes Menü. In der Regel wird also zunächst diese Mahlzeit eingeführt.
Etwa Monat für Monat kommt dann eine weitere Löffelmahlzeit ins Spiel. Üblicherweise ist das als zweites der Milch-Getreide-Brei am Abend. Dieser kann ganz nach Belieben mit etwas Obst oder auch Gemüse verfeinert werden.

Sie können natürlich auch mit dem Milchbrei am Abend fortfahren. Achten Sie dann auch darauf, dass der wichtige Mittagsbrei nicht zu kurz kommt und Ihr Kleiner auch hier am Ball bleibt.

Bei manchen Babys fällt der Gemüse- bzw. Gemüse-Fleisch-Brei zunächst hinten ab, wenn der süßlichere Abendbrei hinzukommt. Das muss aber nicht zwingend so der Fall sein. Bedenken Sie auch, den süßlichen Geschmack ist Ihr Kleiner ja ohnehin durch die Muttermilch gewohnt.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
Siskin21
6. Sep 2018 12:22
Re: Beikoststart mittags oder abends?
Liebes Expertenteam,
vielen Dank für die Antwort, wir fahren nun fort mit Mittagsbrei und abends dann je nach Bedarf, also wie viel der Kleine möchte. Wie sieht es mit dem Trinken aus, wenn ich die Mittagsmilch schrittweise komplett ersetzen möchte? Eignet sich da Wasser oder Tee am besten und in welcher Menge? Leider akzeptiert mein Sohn momentan kein Fläschchen. Haben Sie da noch einen Tipp für mich? Vielen Dank für Ihre fundierten Antworten, das beruhigt die Mutterseele :)
HiPP-Elternservice
6. Sep 2018 12:35
Re: Beikoststart mittags oder abends?
Liebe „Siskin21“,
prima, ja, so machen Sie das.

Das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt. Was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihres Sohnes vertrauen. Denn es ist genau wie Sie es beschreiben. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wenn Ihr Kleiner also durstig ist, wird er auch gerne was trinken.

Bis jetzt bekommt Ihr Junge noch mehrere Milchmahlzeiten. Da wird der Flüssigkeitsbedarf noch locker über die Milch gedeckt. Auch die Beikost bringt ordentlich Flüssigkeit mit.

Üben Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt und zwanglos weiter. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich so vorangeht oder Ihr Sohn nichts trinken mag.
Machen Sie also keinen Zwang aus dem Trinken. Das wird sich ganz bestimmt im Laufe der Monate gut einspielen.

Notwendig wird zusätzliche Flüssigkeit wie Wasser oder Tee erst ab dem dritten Brei, wenn schon zwei Milcheinheiten durch Beikostmahlzeiten ersetzt wurden.

Zu Beginn geht es auch gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein.
Oder nehmen Sie einen „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Einfach ausprobieren und wie schon geschrieben, alles ohne Druck.

Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Junge ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Sie können sich da ganz auf Ihren Kleinen verlassen, er weiß was er braucht.

Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
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