Frage zum Essen am Familientisch

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Expertenforum
gast.2818621
18. Feb 2018 10:18
Frage zum Essen am Familientisch
Liebes Experten-Team,

mein Sohn ist 7 Monate alt und interessiert sich immer mehr für das Essen am Familientisch.

Ich möchte meinen Sohn wenn es geht, ab dem 10. Monat an unseren Mahlzeiten teilhaben lassen. Das heißt, die Hauptmahlzeit die ich mittags koche, möchte ich ihm dann auch geben.

Gibt es etwas was ich hier beachten muss? Darf er alles was wir essen, ebenfalls zu sich nehmen oder gibt es Lebensmittel die ich noch nicht verwenden darf, wie zum Beispiel Zwiebeln, Lauch, Kohlsorten?

Muss ich das Gemüse dann schälen oder darf ich es so verwenden, wie ich es für uns Erwachsene auch vorbereite? Also ungeschälte Zucchini, Karotten, usw.

Darf er dann zum Beispiel Schweinegulasch mit Kartoffeln oder Dinkelnudeln essen,
oder normalen Spinat mit dem Blubb und selbstgemachtes Kartoffelpürree?

Viele Grüsse,

Manuela
HiPP-Elternservice
19. Feb 2018 16:42
Re: Frage zum Essen am Familientisch
Liebe Manuela,
beim selber Kochen sind wir nicht die „Profis“.

Als Beikost können Sie verschiedenste Gemüse anbieten. Am besten ist für den Säugling Gemüse, das nicht zu viel Nitrat speichert und mild genug ist, damit das kleine Baby dieses Gemüse auch akzeptiert. Besonders gut verträgliche Gemüsesorten sind Möhren, weiße Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel und Süßkartoffeln, Kartoffeln.

Spinat zählt zu den nitratreichen Gemüsesorten. Deshalbmuss unser Spinat im Gläschen ganz besondere Vorgaben erfüllen. Für unsere HiPP Babykost wird biologisch-organisch erzeugter Spinat verwendet, der besonders nitratarm ist.. Das lässt sich mit Gemüse aus dem Handel idR nicht erreichen. Mit Tiefkühlspinat aus dem Handel würde ich noch bis zum Kleinkindalter (nach dem 1. Geburtstag) warten.
Auch Schweinegulasch, das ja erfahrungsgemäß gut gewürzt wird, ist wenig babygerecht. Dinkelnudeln und Kartoffelpüree sind da schon besser geeignet. Auch Kohlsorten darf es mal geben. Gehen Sie dabei aber behutsam und in kleinen Mengen voran und beobachten Sie, wie es Ihrem Kleinen schmeckt und bekommt. Alles in Maßen ist kein Thema.

Direkt unter der Schale sitzen bekannter weise viele Vitamine. Angesichts dieser gesunden Stoffe wird empfohlen die Schale möglichst mit zu essen. Leider befinden sich auf der Schale auch die meisten Schadstoffe. Deshalb auf alle Fälle gut waschen. Oftmals ist die Schale auch sehr hart und macht beim Schlucken bzw. Kauen Probleme. Gemüse mit härterer schale etc. noch schälen. Gehen Sie hier einfach nach der Reife Ihres Sohnes vor. Wenn Sie schon genügend Zähne hat und auch im Kauen geübt ist, dann mal behutsam zum Üben rantasten.
Wenn Sie selberkochen, ist es wichtig auf eine gute Qualität der Lebensmittel zu achten. Lebensmittel aus Bio-Erzeugung sind natürlich erste Wahl, damit sind Sie immer auf der sicheren Seite. Die Schadstoffbelastung ist äußerst gering, Auch kommt die Bio-Erzeugung der Umwelt und letzten Endes auch Ihrem Kind zugute.

Zum Ende des ersten Jahres darf es dann schon langsam Richtung Familienkost gehen. Am besten Sie kombinieren zunächst etwas zu seinem Brei. Klappt das gut können Sie immer mehr in Richtung Familienessen gehen.
Das Essen für Ihren Sohn sollte noch babygerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Denn Ihr Junge ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener.
Nehmen Sie doch einfach eine Portion weg, bevor Sie das Essen für die Familie salzen und würzen. Schauen Sie wie es Ihrem Jungen bekommt und gefällt. Oft kommt es gut, wenn zunächst das Neue zum bereits Gewohnten dazu kombiniert wird.

Ich wäre bei allem noch etwas vorsichtig. Ihr Schatz ist noch sooo jung, er ist noch ein kleiner Säugling. Auch wenn das Baby signalisiert, dass es an etwas Interesse hat, heißt das noch lange nicht, dass es damit schon umgehen (Stückchen, beißen, kauen…) oder der Stoffwechsel dafür schon so weit ist.

Wie auch bei uns Erwachsenen kann Rohkost schwerer verdaulich sein als gekochtes Essen. Andererseits liefert die Rohkost viele Nährstoffe und bringt die Verdauung in Schwung. Damit das Bäuchlein nicht gleich überbelastet wird, fangen Sie wenn dann nur mit kleinen Portionen an. Klappt das gut, können Sie die Mengen immer noch steigern.

Solange Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.

Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).

Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.

Viel Freude beim Essen wünscht,
Ihr HiPP Expertenteam
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