Baby (10 Monate) will keinen Brei

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
gast.2974054
12. Feb 2018 22:52
Baby (10 Monate) will keinen Brei
Hallo zusammen,

unsere Tochter ist jetzt fast 11 Monate alt und verweigert seit Monat 5 die Brei Beikost. Ich habe mit 5 Monaten abgestillt und seitdem bekommt sie die Flasche mit Pre-Nahrung. Ich versuche es seitdem täglich mit Brei. Alle Varianten, Geschmacksrichtungen, Obstbrei, Gemüsebrei, selbst gekocht oder im Gläschen...ganz egal. Es werden ein paar Löffel gegessen und das wars dann. Das höchste der Gefühle war mal ein halbes Obst-Getreide-Gläschen. Wohingegen sie aber mit Vorliebe normales Essen isst. Nudeln mit Tomatensoße etc. Ich habe den Eindruck das ist das Einzige womit man sie locken kann. Aber auch da isst sie sich nicht satt, weil wenn ich ihr danach eine Flasche anbiete dann trinkt sie die auch fast komplett leer. Seit zwei Wochen kann sie nun krabbeln und seitdem trinkt sie zum Schlafen gehen richtig viel, wacht dann nach 3-4 Stunden wieder auf, trinkt nochmal eine ganze Flasche, schafft dann ca. 5-6 Stunden und trinkt dann wieder. Früher ist sie mit einer Flasche eingeschlafen und hat 8-12 Stunden durchgeschlafen. Liegt das daran, dass sie jetzt mehr braucht und das untertags zu wenig für sie ist? Was kann ich tun, dass sie Brei isst oder satt wird ohne immer nur die Milchflasche anzubieten?
HiPP-Elternservice
13. Feb 2018 16:07
Re: Baby (10 Monate) will keinen Brei
Liebe „nynak09“,
da fange ich mal von hinten an. Das veränderte Schlafverhalten kann gut mit dem neuen Entwicklungsschritt zusammen hängen. Solche Lernereignisse erfordern Energie. Und natürlich ist es auch so, dass Ihre Kleine immer mehr wächst und gedeiht und somit auch einer größeren Bedarf an Nahrung hat als früher.

Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile länger bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich nichts erzwingen. Und auch das ist völlig „normal“. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, geht es mit dem Essen oft besser.

Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang. Bleiben Sie also dabei, auch wenn es nur langsam vorangeht.

Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Mädchen sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.

Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Tochter selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleinen das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) etc. Das scheint ja ohnehin gut anzukommen und das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Erwarten bzw. setzten Sie nicht voraus, dass alles gleich wie am Schnürchen klappt. Am Anfang fallen gerade beim Fingerfood die Mengen noch kleiner aus. Das baut sich mit der Zeit auf.

Versuchen Sie mal eine Weile Ihrer Tochter mit dem Essen allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen und Mama nicht permanent einlenkt und „motiviert“. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft, auch mit Brei.

Reichen Sie auch nicht zu schnell eine Milch nach, wenn Ihre Kleine nichts oder nur wenig essen mag. Sonst lernt sie dabei nur, ach ja, ich muss halt eine bisschen was essen, dann meckern, dann gibt es Milch. Machen Sie eine Pause, wenn Ihre Kleinen nicht mehr weiter essen mag und probieren es dann wieder mit der festen Kost. Fordern und fördern Sie Ihrer Tochter.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Kleine immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen!
Ihr HiPP Expertenteam
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