Baby (9 Monate) verweigert Beikost

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Expertenforum
Bienchen1712
12. Dez 2017 11:23
Baby (9 Monate) verweigert Beikost
Mein Sohn hat absolut kein Interesse an Brei oder Fläschchen. Er mag nur Muttermilch. Dabei haben wir schon zwei Monate täglich ca. 50-70 Gramm Brei gegessen. Sogar alles mögliche, mit Fleisch, Vollkornflocken, Gemüse und Obst. Seit zwei Monaten isst er aber nicht mehr. Sogar die gerne gemochten Obstbreie verweigert er.
Seinen ersten Zahn bekommt er im Moment. Für die Zeit davor habe ich aber keine Erklärung, Fläschchen trinkt er ja auch nicht. Nicht mal eines mit abgepumpter Milch mag er!
Ich habe ja genug Milch, aber gerade zwischendurch Brei würde mich schon freuen.
Was könnte ich tun? Ich habe auch schon pausiert für eine Woche. Er hat einfach kein Interesse.
HiPP-Elternservice
12. Dez 2017 17:16
Re: Baby (9 Monate) verweigert Beikost
Liebe „Bienchen1712“,
eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.

Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihren Kleinen weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festem Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinter stehen und den Kleinen unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen.
Momentan kann das erste Zähnchen plagen, da macht es keinen Sinn bei der Ernährung große Ziel zu verfolgen. Ist der Zahnspuk jedoch vorbei, sollten Sie wieder mit neuem Elan ans feste Essen gehen.

Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Sohn merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Junge sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Bieten Sie neben Breien auch fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt), auch wenn er damit zunächst nichts anzufangen weiß. Brotstückchen können Sie zunächst in Milch einweichen und so füttern…

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Und/oder bestreichen Sie den Löffel mit Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben.
Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Sohn weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.
Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.

Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer.

Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!

Beste Wintergrüße vom HiPP Expertenteam
Bienchen1712
13. Dez 2017 20:00
Re: Baby (9 Monate) verweigert Beikost
Danke für die vielen Tipps! Ich probiere diese ab morgen gleich aus! :)
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