Meine Tochter 7 Monate verweigert die Beikost

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
gast.2748948
16. Aug 2017 14:06
Meine Tochter 7 Monate verweigert die Beikost
Hallo liebe Experten, ich hoffe sehr das Sie mir irgendwie weiterhelfen können.
Meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt und wir versuchen seit ca 7 Wochen Beikost einzuführen! Leider vergebens! Am Anfang hat sie noch ein paar Löffelchen gegessen aber inzwischen presst sie sofort die Lippen zusammen wenn sie den Löffel sieht! Ich habe verschiedenstes ausprobiert( lange das gleiche geben, unterschiedliche Sorten, mit Fleisch, ohne Fleisch, Obst, Milchbrei etc) sie verweigert inzwischen einfach alles! Ich habe es auch mit Fingerfood versucht das mag sie auch nicht wirklich!
Ist es sinnvoll nochmal eine Pause zu machen und dann von vorne zu starten?
Hätten Sie einen Tipp was ich noch tun könnte oder eine Idee woran es liegen könnte?

Vielen Dank und liebe Grüße
HiPP-Elternservice
16. Aug 2017 22:54
Re: Meine Tochter 7 Monate verweigert die Beikost
Liebe „Maria 88“,
ja, machen Sie erst mal eine Pause und schnaufen Sie beide durch. Das hilft oft sehr.

Mein oberster Tipp: Versuchen Sie selbst gelassen zu bleiben, nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrem Mädchen.
Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost richtig gut angefreundet haben. Aber es klappt immer!

Bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte können das Essverhalten beeinflussen und auch für Rückschritte sorgen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund.

Drängen Sie Ihre Kleine zu nichts. Bleiben Sie bei den wenigen Löffeln die klappen. Bitte vermeiden Sie jeglichen Zwang.

Es kann manchmal für einen „Neustart“ helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann auch oft für Entspannung sorgen.

Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie dann nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz.

Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann mal nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.

Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein.

Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln.. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleine damit experimentieren. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft.
Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch, ohne Tadel oder Erfolgszwang.

Es ist jetzt erst einmal wichtig, dass Ihr Baby mit dem Essen Freundschaft schließt. Hilfreich ist außerdem, wenn Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern, hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten.
Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
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