Baby verweigert Mittagsbrei

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Expertenforum
MamaMiaM
27. Nov 2022 06:14
Baby verweigert Mittagsbrei
Hallo liebes Hipp-Expertenteam!

Mein Sohn ist 5,5 Monate alt und seit etwas über einem Monat versuchen wir mittags den Gemüsebrei einzuführen. Beikost-Reifezeichen waren zum Start-Zeitpunkt, wie ich finde, schon ziemlich deutlich ausgeprägt vorhanden. Er wird ansonsten voll gestillt, verweigert Fläschchen (egal ob mit abgepumpte Muttermilch oder mit Milchpulver-Milch) und Schnuller von Anfang an strikt.
Nun kommen wir mittags beim Gemüsebrei absolut nicht weiter. Ab und zu lässt er sich 2-3 Löffelchen in den Mund schieben und schluckt auch einen Teil davon runter, meistens streikt er aber komplett, öffnet den Mund nicht und/oder protestiert lautstark, überstreckt sich und schreit schließlich, bis er dann doch gestillt wird. Wir haben alle möglichen Geschmacksrichtungen immer wieder durch, das einzige was ab und zu annähernd (also 2-3 Löffelchen höchstens) geht ist Pastinake mit Kartoffel. Wie mache ich am Besten weiter? Immer wieder pausieren und ein paar Tage gar keinen Brei anbieten und es dann erneut versuchen? Oder es nun direkt mittags mit einem Menü probieren? Direkt einen Abendbrei einführen und es mittags weiter mit Gemüse probieren? Bräuchte er nicht langsam zusätzlich zur Muttermilch die Nährstoffe aus den Breimahlzeiten? Ich bin mittlerweile ziemlich ratlos...

Vielen Dank schon mal für eine Einschätzung und Ratschläge für unsere Situation!

Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
28. Nov 2022 09:40
Re: Baby verweigert Mittagsbrei
Liebe „MamaMiaM“,

das was Sie beschreiben ist nicht ungewöhnlich!

Haben Sie viel Geduld mit Ihrem kleinen Jungen - manche Kinder brauchen einfach etwas bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch Beikost akzeptieren. Das ist auch in Ordnung! Also bitten nicht verzweifeln - Sie haben keine Eile ;-)

Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang, damit Ihr Schatz die neue Esstechnik und -motorik lernen und üben kann.

Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt.

Noch scheint Ihr Kleiner nicht recht zu wissen, was er mit der Löffelkost machen soll und dass er sich auch damit bei einer Mahlzeit sättigen kann.
Damit sich Ihr Schatz neben der Milch nun auch mit fester Nahrung anfreunden kann, ist es ganz wichtig, Ihrer Kleinen jeden Tag wieder die Gelegenheit dazu zu geben.

Bieten Sie ihr einfach weiterhin ein paar Löffelchen Gemüse oder die Gemüse-Kartoffel-Kombination an und wechseln Sie bei den Sorten munter durch. So wird er mit der Zeit lernen, den Brei mit der Zunge im Mund nach hinten zu schieben und abzuschlucken. Hat Ihr Sohn schon verschiedene Gemüsesorten sowie Gemüse-Kartoffel-Kombinationen kennengelernt, können Sie auch gerne versuchen einen Schritt weiter zu gehen und die dritte Zutat – das Fleisch – mit dazu nehmen. So bauen Sie die Mittagsmahlzeit zu einem vollständigen Menü (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) aus. Vielleicht klappt das Menü dann schon viel besser bei Ihrem Kleinen und es trifft eher seinen Geschmack.

Mit dem Milchbrei würde ich noch etwas warten. Konzentrieren Sie sich zunächst einmal auf eine Beikostmahlzeit und bleiben Sie hier erst einmal nur bei dem herzhaften Mittagsbrei. Kinder kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Ein Milchbrei kommt der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen, als der etwas fremde, herzhafte Geschmack von Gemüse und Fleisch. Nun ist es wichtig, dass Ihr Schatz sich auch an den herzhaften Brei gewöhnt. Wenn Sie die „süßlichen Breie“ wie den Milchbrei schon jetzt anbieten, kann das dazu führen, dass Ihr Schatz sich mit dem Gemüse/Menü etwas schwerer tut.

Gerne gebe ich Ihnen noch ein paar liebe Tipps mit auf den Weg:
Achten Sie weiterhin auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.
Manche Kinder können auch durch deren Forschungsdrang an die feste Nahrung geführt werden. Geben Sie Ihrem Jungen gerne ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Ihren Schatz das Essen selbst erforschen. Das weckt oft die Neugierde auf Essen.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Schatz immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Haben Sie Geduld und sehen Sie das Essen ganz entspannt. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Alles Liebe und einen schönen Wochenstart!

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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