Sohn 10 Monate isst nur 20g Brei

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Christina146392
2. Dez 2021 20:04
Sohn 10 Monate isst nur 20g Brei
Hallo,
Mein Sohn ist 10 Monate alt fast 11

Er bekommt morgens mittags und Abends Brei angeboten er isst mit viel Geduld zwischen 20 und 50 g .

Er öffnet kaum den Mund für den Löffel ich muss da ganz schön tricksen.

Er öffnet aber den Mund wenn es unser Essen ist .

Ich habe ihn auch schonmal ein Brot mit angeboten aber das hat er dann auch wieder abgelehnt

Wenn er Abends keinen Brei bekommt möchte er nachts alle 2 Stunden seine Milch 240 ml Pre
Wenn er Brei gegessen hat möchte er alle 4 Stunden seine 240 ml Milch

Ist es normal das er nur so wenig Brei ist oder mal 2 Stück Brot ?

Obst Gemüse hirsestangen alles ausprobiert
Er isst alles nur so wenig halt und ohne den Mund aufzumachen
HiPP-Elternservice
3. Dez 2021 09:50
Re: Sohn 10 Monate isst nur 20g Brei
Liebe „Christina146392“,

gleich vorweg: Eines ist sicher, jedes gesunde Kind hat sich noch früher oder später an feste Nahrung gewöhnt.

Haben Sie auch schon mit Ihrem Kinderarzt die Situation besprochen. Er kann letztlich am besten einschätzen, ob das Essverhalten über das „Normale“ hinausgeht. Ich gehe auch davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch Ihr Arzt abklären.

Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.

Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Kost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.

Sie machen es genau richtig, Ihren Kleinen weiter geduldig und behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und den Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen.

Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Junge merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.

Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit sollte aber schon groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Sie schreiben, Ihr Kleiner wäre interessiert an Ihrem Essen? Nutzen Sie das und bieten Sie gerne Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen etc. an. Brotstückchen können Sie zunächst in Milch einweichen und so füttern, dann „flutschen“ sie besser…

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben.

Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kleiner weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.

Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.

Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Junge kann und wird das lernen, sich an Gemüse, Beilagen, Brot etc. bei einer Mahlzeit satt zu essen.

Ein Ansatz wäre auch, die nächtlichen Fläschchen auszuschleichen – also langsam zu verdünnen. Gehen Sie auch in der Gesamtmenge zurück. Erst wenn sich Ihr Kleiner nachts nicht mehr an der Milch satttrinkt, kann der Appetit am Tage kommen. Insgesamt braucht er pro Tag nur noch 400-500 ml Milch inklusive g Milchbrei.

Nehmen Sie Ihren Kleinen weiterhin mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.

Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!

Alles Liebe und herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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