Isst er zuviel zum Beikoststart? Komisches Verhalten beim Füttern?

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
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Barthi2017
15. Mär 2018 20:48
Isst er zuviel zum Beikoststart? Komisches Verhalten beim Füttern?
Hallo,

mein Kleiner ist am 16.11.2017 geboren.
Wir haben mit der Beikost in der 16 Woche begonnen (eine gute Woche bevor er 4 Monate wird), da er großes Interesse am Essen zeigte und auch nach Brot schnappte, dass man ihm vor die Nase hielt. Der erste Breiversuch lief super. Er machte sofort den Mund auf, wenn der Löffel kam und er hat auch nichts mit der Zunge rausbefördert. Das war für mich das Zeichen mit der Beikost zu beginnen.
Lt. meiner Hebamme sollte ich die Beikost einführen, wenn der Kleine es will un ich soll ihm geben was ihm schmeckt und was ihn interessiert, also keine festen Schemata.
Deswegen habe ich von Anfang an verschiedene Mahlzeiten mit verschiedenen Lebensmittel mehrmals am Tag angeboten.
Die Mengen haben sich seit Beginn gesteigert und sein derzeitiger Speiseplan sieht wie folgt aus:
7 Uhr: Stillen
8:30 Uhr: 3EL Schmelzflocken mit etwas Rapsöl und ca. 90g Obst aus dem HIPP Glas und im Anschluss Stillen
12 Uhr: Halbes großes Glas Gemüse mit Kartoffel aus dem Hipp Glas ca. 90g, Nachspeise Obst aus dem HIPP Glas ca. 50g und im Anschluss Stillen
15:30 Uhr: Entweder Gemüse und Obst oder nur Obst aus dem Glas, insgesamt 90g und im Anschluss Stillen
19 Uhr: 1 EL Babygrieß mit 60ml Hipp Pre Milch angerührt und 4 TL Obst aus dem Glas im Anschluss Stillen
20 bis 22 Uhr evtl. Stillen nach Bedarf
22 Uhr: Bettgehzeit mit Stillen und 60ml Pre Milch, da er sonst nicht schläft

Zwischen und zu den Mahlzeiten Wasser mit Apfelsaft 3:1 nach Bedarf (er trinkt 100 ml am Tag)

3 Uhr morgens nochmal Stillen, da er aufwacht

Er ist 64 cm groß und wiegt ca. 5,4 Kilo. Sei Beikostbeginn hat er über 300g zugenommen.
Ist das zuviel was er bekommt?
Beim Stillen am Tag trinkt er nicht mehr soviel. Um 22 Uhr, 3 Uhr und 7 Uhr sind die Stillmahlzeiten üppig.

Verwirrend finde ich auch sein Verhalten beim Brei füttern:
Oft fängt er nach ein paar Löffeln zum Schrein an. Er windet sich und drückt. Er hat Blähungen, das weiß ich. Mit Schnuller beruhigt er sich wieder, aber dann geht das Spiel von vorne an. Er öffnet aber immer wieder selbst den Mund, wenn der Löffel kommt und es wird auch nichts aus dem Mund herausbefördert. An was liegt das? Will er doch nicht essen?
Oft wird es besser, wenn ich den Brei verdünne. Bei puren Obst macht er das eigentlich nicht.
Auch wenn ich zu lange mit dem nächsten Löffel brauche brüllt er.
Andermal isst er die ganze Mahlzeit ohne Geschrei und zügig. Verhalten ist unabhängig von der Art der Mahlzeit.
Wenn er den Mund nicht mehr öffnet, dann Beenden wir die Mahlzeit. Ist das richtig so?

Wie lange darf so eine Breimahlzeit dauern? Wir brauchen min. 30 Minuten.Wir legen auch kleine Pausen mit Bäuerchen ein.

Seit Beikostbeginn hat er nun auch regelmäßig 1-2 mal täglich Stuhlgang, geformt, aber weich. Zuvor nur alle 8 Tage.
Gestillt habe ich vorher alle 1,5 bis 2 Stunden.

Mache ich etwas falsch? Soll ich Stillmahlzeiten weglassen? Soll ich die Breimahlzeit sofort beenden wenn er schreit?

Viele Grüße
HiPP-Elternservice
16. Mär 2018 17:02
Re: Isst er zuviel zum Beikoststart? Komisches Verhalten beim Füttern?
Liebe „Barthi2017“,

toll, dass Ihr Kleiner so gut in die Beikost gestartet ist und seine Verdauung so gut mitmacht.

Ist es ein Tippfehler oder ist Ihr Kleiner wirklich heute auf den Tag genau erst 4 Monate alt?
Das heißt Sie haben erst vor gut einer Woche mit der Beikost begonnen?

Ihr Schatz scheint sehr schnell auf den Geschmack gekommen zu sein, überstürzen sollten Sie die Beikostfortsetzung aber dennoch nicht.
Für die Beikosteinführung wird empfohlen, pro Monat eine neue Beikostmahlzeit einzuführen und so nach und nach eine weitere Milchmahlzeit zu ersetzen (https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/be ... er-videos/), damit das kleine Bäuchlein Zeit hat, sich nach und nach an die neue feste Nahrung zu gewöhnen.

Ich empfehle Ihnen, gehen Sie zwei, drei Schritte zurück. Reichen Sie nur einmal täglich, wenn Sie unbedingt möchten vielleicht auch zweimal täglich, einen Brei und bauen Sie diesen nach und nach zu einer vollständigen Mahlzeit aus (etwa 200g), so dass er anschließend an den Brei keine Milch mehr benötigt. Aber ohne Eile!!! Der Ausbau zu einer Mahlzeit kann gerne drei bis vier Wochen dauern.

Zu den restlichen Mahlzeiten bekommt er dann nur seine Milch. Ihr Sohn ist noch sehr, sehr klein (geboren am 16.11.2017?) und die Milch in flüssiger Form und das Saugen noch sehr wichtig für ihn. Stillen sie ihn wieder häufiger bzw. ausgiebiger.

In guten vier Wochen könnten Sie dann einen weiteren (den zweiten) Brei einführen.

Ich glaube auch Ihrem Sohn geht das alles zu schnell. Der Brei ist für den Darm Ihres Kleinen noch ganz ungewohnt, da kann es anfangs schon mal zu Bauchgrummeln kommen. Bisher kannte das kleine Bäuchlein nur die Milch. Meist gewöhnen sich die Kleinen aber schnell an die neue Kost und das Darmgeschehen spielt sich wieder ein. Aber Sie reichen nun viermal am Tag unterschiedlichste Brei und somit eine Vielzahl an Ballaststoffen (Getreide, Obst, Gemüse…), sein “Schreien, winden, drücken“. Vielleicht überfordern Sie Ihren Kleinen.

Sie schreiben des weiteren „Auch wenn ich zu lange mit dem nächsten Löffel brauche brüllt er.“ Das macht er weil er Hunger hat. Stillen Sie einfach, wenn er sehr hungrig ist. Für eine Löffelmahlzeit fehlt einem überhungrigem Kind die Geduld.

Sich fragen auch „Wenn er den Mund nicht mehr öffnet, dann Beenden wir die Mahlzeit. Ist das richtig so?“ JA. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Dann mag er einfach nicht.

In unseren Breitengraden wird üblicherweise mittags als erste Beikostmahlzeit püriertes Gemüse und darauf aufbauend ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Bei am Mittag empfohlen. Ein fleischhaltiger Brei ist da die beste Eisenquelle für Ihr Baby.

Hintergrund für den Start mit der herzhaften Mittagsmahlzeit ist, das Baby als erstes an einen fleischhaltigen Brei heranzuführen, damit die Eisenversorgung zu einem frühen Zeitpunkt unterstützt wird. Fleisch ist die beste Eisenquelle, denn Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Während das Kind in den ersten Lebensmonaten noch von seinen Eisenvorräten zehren kann, die es im Mutterleib anlegt hat, ist es nach dem 4. - 6. Monat auf die Eisenzufuhr mit der Nahrung angewiesen.

Alternativ kann aber auch mit einem Milch-Getreide-Brei oder einem Getreide-Obst-Brei als erste Beikostmahlzeit begonnen werden, so wie Sie es getan haben.
Jedoch wird teilweise davon abgeraten, um das Baby nicht zu sehr an den süßen Geschmack zu gewöhnen und die Akzeptanz von Gemüse und herzhaften Mahlzeiten besser zu fördern. Milch- und Obstbrei kommen meist an Anhieb gut an.

Der zweite Brei ist meist der Milch-Getreide-Brei (am Abend) und der dritte Brei der Getreide-Obst-Brei (am Nachmittag). Wenn die Menge groß genug ist (etwa 200g), ersetzt der Brei eine Milchmahlzeit.

Auch wenn ich mich wiederholen sollte: Alles ohne Eile, wenn Ihre Kleine wirklich erst am 16.11.2017 geboren wurde.

Schönes Wochenende,
Ihr HiPP Expertenteam
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