Umweltschutz aus Überzeugung

26.08.2005 - Zu einem Informationsbesuch kam Bayerns Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltschutz, Dr. Werner Schnappauf, in das HiPP-Werk. Der Politiker wollte sich ein persönliches Bild vom Öko-Betrieb HiPP machen, dem „Vorzeigeprojekt für Nachhaltigkeit in Bayern“. Und einem der Vorreiter-Unternehmen bei seinem „Umweltpakt Bayern“ - einem freiwilligen Öko-Bündnis zwischen Politik und Wirtschaft. Was Schnappauf in Pfaffenhofen zu sehen bekam, ist beeindruckend: Vom Abfall-Recycling bis zum neuen Biomasse-Kraftwerk ist HiPP komplett auf ökologische Fertigung ausgerichtet, inklusive des pflanzenölbetriebenen Dienstwagens von Dr. Claus Hipp. „Unser Weg rechnet sich“, erläuterte der Gesellschafter seinem hohen Gast. Und fügte hinzu: „Wir sind zwar die Kleinsten und Teuersten, aber trotzdem Marktführer“. Schnappauf zollte dem Unternehmen großes Lob: „Sie sehen: was gut ist für die Umwelt, das ist auch gut für die Wirtschaft.“ Schließlich habe der Freistaat Bayern nicht umsonst die günstigste Klimabilanz aller Bundesländer, so der Minister. Deshalb sei es auch sein Ziel, den Umweltpakt Bayern („ein Erfolgsmodell ohne Gleichen“) auf ganz Deutschland auszuweiten. „Wenn alle das täten, was wir tun, würde der Umweltschutz einen Quantensprung nach vorwärts machen“, ist der Umweltminister überzeugt.

Die Sorge für Natur und Umwelt wird bei HiPP bereits seit Jahrzehnten groß geschrieben. Der Luft-Schadstoff CO2 wird künftig dagegen sehr, sehr klein geschrieben: Mit einem mehrjährigen Programm ist es gelungen, die CO2-Bilanz des Stammwerkes in Pfaffenhofen drastisch zu senken. Neben der weitgehenden Umstellung der Energieversorgung des Werkes auf erneuerbare Energien in den letzten Jahren ist derzeit ein umfangreiches Projekt in Umsetzung. In dessen Rahmen werden die Fassaden der Büro- und Verwaltungsgebäude komplett mit Vollwärmeschutz verkleidet.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket (Energieversorgung, Gebäudeisolierung, Fahrzeugpark) wird der CO2-Ausstoß des Werkes um jährlich rund 6.300 Tonnen gesenkt. „Der Schutz des Klimas und der Atmosphäre vor den Auswirkungen der vom Menschen verursachten Schadstoffe ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit“, erklärt Dr. Claus Hipp.

„Unsere Generation – in der Industrie ebenso wie in der Politik – muss jetzt die richtigen Wei-chen für eine verantwortungsvolle Umweltpolitik im Sinne der nachfolgenden Generationen stellen. Es ist höchst bedauerlich, dass die Politik ihren global eingegangenen Verpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgase nicht in entsprechendem Ausmaß nachkommt. Umso wichtiger ist es daher, dass verantwortungsbewusste Unternehmen mit Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase voranschreiten und Flagge zeigen.“ „Als Hersteller von Babynahrung liegt es mir besonders am Herzen, meinen Teil zu einem nachhaltigen Wirtschaften und zu einer lebenswerten Umwelt für unsere Kinder beizutragen,“ so Dr. Claus Hipp weiter.

Das Frühjahr 2001 stellte eine wesentliche Zäsur für die Energieversorgung des HiPP-Werkes dar: Mit dem Anschluss an das Biomasse-Heizkraftwerk Pfaffenhofen bezieht HiPP als erster großer Lebensmittelproduzent seine Energie beinahe vollständig aus erneuerbaren Energie-quellen. Das Biomasse-Heizkraftwerk Pfaffenhofen dient der Erzeugung von Strom, Dampf, Fernwärme und Kälte. Mit bis zu fünf Megawatt elektrischer Leistung werden rund 35 Gigawatt-Stunden pro Jahr in das öffentliche Netz eingespeist. Als Brennstoff kommen Holzhackschnitzel aus unbehandelten Hölzern (Waldhackschnitzel und Sägewerksresthölzer) zum Einsatz. Der Brennstoffbedarf liegt bei jährlich etwa 80.000 Tonnen bzw. 250.000 Schüttkubikmetern. Im Februar 2001 wurde das HiPP-Werk an das Biomasse-Heizkraftwerk angeschlossen. Seither deckt dieses einen erheblichen Teil des Wärme-, Warmwasser- und Dampfbedarfs des Betriebes ab. Darüber hinaus wird der Strom vom Biomasse-Heizkraft-werk in das Netz des regionalen Energieversorgungsunternehmens (E.ON) eingespeist; dieses liefert im Gegenzug HiPP einen Strommix mit 90 Prozent Strom aus Biomasse und zehn Prozent Strom aus Wasserkraft.

Als erster großer Lebensmittelproduzent Europas stellte HiPP damit den Energieverbrauch seines Werkes praktisch komplett auf erneuerbare Energiequellen um. Auch wenn die Umstellung eine Kostenerhöhung bei der Energieversorgung bedeute: Dies wird im Sinne der ökologischen Zielsetzungen des Unternehmens und der Bereitschaft, ökologische Verant-wortung für zukünftige Generationen zu übernehmen, bewusst in Kauf genommen.