Elternbrief 3 Jahre und 6 Monate

Je mehr Förderung, desto klüger?

Liebe Eltern,

kommt dir das bekannt vor? Versonnen buddeln meine Kinder im Sandkasten vor sich hin, während ich von der Bank aus, das vertiefte Spiel beobachte. Dann gesellt sich eine Kindergarten-Mutter dazu. „Wir kommen gerade von der musikalischen Frühförderung. Das ist echt toll, wie die Kleinen da an Instrumente und Musik herangeführt werden.“ Die Mutter ist ganz begeistert und ihrer Tochter hat’s offenbar auch gefallen. „Und Musik soll sich ja positiv auf die ganze geistige Entwicklung auswirken – in Sachen Sozialverhalten, Konzentration, Gedächtnis.“ Davon habe ich natürlich auch schon gehört und nicht zum ersten Mal beschleicht mich das ungute Gefühl, dass meine Kinder ihre Zeit wahrscheinlich optimaler nutzen könnten, als im Sandkasten zu sitzen.

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Schier endloses Angebot

Sollte ich es gezielter fördern? „Englisch und Chinesisch für Minis“ oder „Mathe für kleine Einsteins“. Schier endlos ist das Angebot, aus dem ihr für euer Kind wählen könnt. Hinter all dem steckt der gut gemeinte Wunsch, den Nachwuchs optimal zu fördern. Je mehr Stimulation, desto klüger das Kind? Ganz so einfach ist es nicht. Denn nur, was das Gehirn dauerhaft nutzt, bleibt auch erhalten. Etwa mit dem 6. Lebensjahr hört der Ausbau der Vernetzung auf und ein Reifungsprozess setzt ein: Stark genutzte Nervenbahnen verstärken sich, schwach genutzte verkümmern. Das heißt: Lernt ein Kleinkind zum Beispiel Englisch, weil seine Eltern zwei, drei Jahre im Ausland leben, spricht aber nach seiner Rückkehr wieder ausschließlich Deutsch, wird es die englischen Vokabeln zum Großteil vergessen – wenn sie nicht weiter trainiert werden.

„Theoretisch kann man bereits einem Dreijährigen Lesen oder Computerlernspiele beibringen, die Frage ist nur, wie sinnvoll das ist“, gibt der renommierte Neurobiologe Professor Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen zu bedenken. In seinem Bestseller-Ratgeber „Jedes Kind ist hochbegabt“ stellt er eine Grundsatzfrage: „Was wollen Sie Ihrem Kind unbedingt auf den Weg in sein späteres Leben mitgeben?“ Rechenkünste? Englischkenntnisse? Tennisregeln? Oder die Fähigkeit, optimistisch in die Zukunft zu blicken, die Anforderungen des Lebens zu meistern, sozial mit Menschen umzugehen und zur eigenen Meinung zu stehen, selbstbewusst und couragiert?

„Normales“ oder anhaltendes Stottern?

Nichts mit übertriebener Förderung zu tun hat es, wenn Kinder anhaltend Stottern. Viele Kleinkinder stammeln und stottern von Zeit zu Zeit. Manchmal sind sie so aufgeregt und versuchen, etwas Spannendes zu erzählen, dass die Worte einfach nicht herauswollen. Kinderärzte nennen das Entwicklungsstottern. Auch wenn es mal etwas länger dauern sollte, lasst euer Kind den Satz allein beenden und vermeidet, helfend einzugreifen. Das kann nämlich als Herabsetzung empfunden werden. Am besten stimuliert man die sprachliche Entwicklung nach wie vor mit Geschichten. Lest gemeinsam Bilderbücher, singt zusammen, sagt Reime auf. Vor allem aber sprecht viel mit eurem Kind. Ein gutes Gehör ist eine sehr wichtige Voraussetzung für die Sprachentwicklung.

Ein anhaltendes Stottern sollte dagegen von einem Logopäden untersucht werden. Ein Kind macht die meisten Fortschritte, wenn es innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate nach Auftreten des Stotterns eine Sprachtherapie macht, unabhängig von seinem Alter. Sprecht dazu mit eurem Kinderarzt. Das gilt auch, wenn ihr den Eindruck habt, dass mit dem Gehör eures Kindes etwas nicht stimmt oder dass die sprachliche Entwicklung keine Fortschritte macht. Weitere Hilfe findest du beim Bundesverband der Deutschen Logopäden.

Spielen oder malen wir was?

Legt einfache Puzzles zusammen oder spielt miteinander Memory. Ihr werdet merken, dass euer Kind sogar oft mehr Pärchen findet als ihr : ). Einfache Brettspiele machen eurem Kind jetzt sicher auch schon Spaß. Dabei sollte das Spiel kurz und überschaubar sein – fünf oder zehn Minuten reichen für den Anfang. Das ist etwa die Zeitspanne, in der Kinder im Kindergartenalter konzentriert bei einer Sache bleiben können. Hierbei lernen die Kleinen auch frühzeitig, dass Gewinnen nicht das Wichtigste ist. Fast jedes Kind muss das Verlieren erst lernen. Natürlich will man den Kleinen am Anfang eine Freude machen und lässt sie dann oft unverdient gewinnen, aber fangt ruhig früh an auch einmal „richtig“ zu spielen. Je früher euer Kind lernt, dass zum Spielvergnügen nicht nur Gewinnen gehört, desto leichter fällt es ihm später.

Die meisten Kinder zeichnen und malen in diesem Alter mit großer Lust und Leidenschaft. Ganz typisch für diese Phase sind die sogenannten „Kopffüßler“. Kreisartige Gebilde, aus denen Fühler oder Striche abgehen. Der Kopffüßler gehört zu den ersten Mensch- oder Lebewesen-Darstellungen des kleinen Kindes. Seid nicht irritiert, wenn ihr von eurem Kind stolz ein Strichwirrwarr überreicht bekommt, mit dem Titel: Bauernhof mit Traktor, Kuh und Pferde … Ich war immer wieder fasziniert, was sich so alles hinter den auf den ersten Blick ziemlich wirren Strichen verbarg. Lasst euer Kind doch jeden Monat ein Bild z.B. zum Thema Familie malen. Es ist im Nachhinein eine wunderbare Erinnerung.

Wie findet man die richtige Kinderbetreuung?

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Alles Gute für dich und dein Kind!

Deine

Nicola Solms
Tochter von Claus Hipp und Mutter von drei Kindern

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Die Snack-Alternative für Kinder ab 1 Jahr.

Liebe Eltern,

Familie das sind nicht ausschließlich Mama, Papa und Kind - Familie kann vielfältiger sein!

Wir möchten euch ALLE als Eltern ansprechen und unterstützen, egal ob Mama und Papa, Alleinerziehende, zwei Mamas oder zwei Papas. Sprachlich ist es schwierig, euch alle „richtig“ anzusprechen, aber eins ist uns wichtig: Keiner soll sich ausgeschlossen fühlen.
Außerdem verwenden wir – für eine bessere Lesbarkeit – bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Auch hier gilt: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.