Neue Schwangerschaft nach Präeklampsie

Hallo ihr Lieben,

Ich habe letzten Juni unseren Sohn zur Welt gebracht bzw zur Welt bringen lassen. Anders war es nicht möglich. Ich habe Präeklampsie, also Schwangerschaftsvergiftung bekommen und daher musste der Kleine Schatz früher raus. Wir haben eine Einleitung versucht, aber bei den Vorwehen sind die Herztöne abgefallen. Und dann gab's eben den Kaiserschnitt. Mein Kleiner war untergewichtig und kam auf die Intensiv. War wirklich eine harte Zeit...

Eigentlich wollten wir noch mehr Kinder. Aber mich hat das alles sehr mitgenommen. Noch dazu haben mir die Ärzte im Krankenhaus in Aussicht gestellt, dass es wohl sehr wahrscheinlich ist, dass ich wieder eine Präeklampsie entwickle. Mein FA war sich da nicht so sicher, der sieht das etwas lockerer...

Jetzt würde ich gerne wissen, wie das bei anderen Mami's war, die auch Präeklampsie hatten.
Habt ihr danach noch Kinder bekommen?
Hattet ihr wieder Präeklampsie?
Bei der wievielten Schwangerschaft war das?
Was hat euch Mut gegeben, es wieder zu probieren???

Bin schon gespannt auf eure Antworten...

Hi,

ich bin schwanger nach Präeklampsie.

Es gibt einen Bluttest zur Bestimmung des Präeklampsierisikos, der kann durchgeführt werden, wenn der Embryo 3,84 cm SSL hat. Es gibt eine Prognose für die frühe und für die späte Präeklampsie. Die Uniklinik Jena hat viele Infos zum Präeklampsiescreening auf ihrer Homepage. Für den Test habe ich inklusive Ultraschall 90 € bezahlt.

Außerdem muss ich seit der 5. SSW ASS 100 nehmen und das bis zur 34. SSW. Das ist die, neben den Kontrollen beim Gyn, die einzige Möglichkeit zur Prophylaxe.

Zusätzlich hat mich meine Gyn zum Hämostaseologen geschickt. Das ist ein Spezialist für Gerinnungsstörungen und Labormedizin. Dort muss ich alle 4 Wochen Blut abgegeben.

Zusätzlich kann der Hämostaseologe bei entsprechenden Werten Heparin verordnen. Bei mir steht das zur Debatte, weil das Präeklampsiescreening ein erhöhtes Risiko für die späte Form nach der 34. SSW ergeben hat, ein Zeitpunkt, zu dem ich das ASS ja absetzen muss.

Zusätzlich gilt man als risikoschwanger. Ab der 20. SSW sind die Kontrollen beim Gyn dann häufiger, um direkt erste Anzeichen mitzubekommen.

Ich messe mindestens 2x täglich Blutdruck. Das war mein einziges Symptom bis zur Bewusstlosigkeit unter der Geburt. Der Blutdruck ist auch nie von alleine auf Normalwerte gesunken. Deswegen muss ich auch jetzt Medikamente nehmen. a-Methyldopa oder Betablocker sind in der Schwangerschaft zugelassen.

Du siehst also, es ist möglich. Es ist zwar viel Rennerei zu Ärzten, aber andererseits gibt es Sicherheit.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

LG

Hallo Kerstin,

Vielen Dank für deinen post.
Ja das Ass hab ich auch bekommen, nach dem Absetzen ist der Blutdruck binnen wenigen Tagen hoch. Und dann ging's für mich ganz schnell in die Klinik...
Ehrlich gesagt war das auch bis jetzt die schlimmste Zeit meines Lebens. 3 Wochen war ich insgesamt dort. Und als mein Kleiner da war, war er auf Kinder-intensiv und ich auf der Wöchnerinnen-Station. Das war wirklich schlimm für uns beide...

Mein Arzt hat auch gemeint, wenn ich wieder schwanger bin, soll ich sofort wieder mit dem Ass anfangen. Ist ja die einzige Möglichkeit vorzubeugen...

Das mit diesem Test klingt sehr interessant. Werde mich da mal informieren. Vielen Dank für die Info

Darf man fragen wie viel Abstand zwischen deinem ersten Kind und der Schwangerschaft liegen??
Mein Kleiner ist jetzt 9 Monate. Ich werde also definitiv noch ezwas warten

Klar darfst du fragen. Mein Sohn war Notkaiserschnitt im Januar 2016, und ich bin 10 Monate später wieder schwanger geworden.

Wow das ging ja fix bei dir
Ich hoffe sehr, dass es dir soweit gut geht und alles gut klappt
Ich habe mir gerade die Seite angeschaut von der Klinik Jena. Die meisten Tests hat mein Arzt auch gemacht nur bei dem einen Blutwert weiß ich nicht, ob er das gemacht hat...aber man hat von Beginn an gesehen, dass eine Seite der Gebärmutter nicht gut durchblutet war...
Krass, dass bei dir damals nur der Blutdruck hoch ist. Ich hatte alle Symptome, Blutdruck, Kreislauf, vermehrte Eiweßausscheidung, Übelkeit (von Anfang an hatte ich die und ist nur wenig besser geworden nach 4 Monaten) und ich hab über 15 kg Wasser eingelagert (ich sah aus wie das Michellin-Männchen )

Ich hatte die späte Form. Da kommen die Symptome später, es beginnt erst nach der 34. SSW. Würde eine Schwangerschaft 10 Wochen länger dauern, hätte ich wahrscheinlich irgendwann auch alle Symptome gehabt.

Bei mir ist das Risiko für die frühe Präeklampsie im Vergleich zum Hintergrund halbiert, für die späte aber erhöht. Es wird also ggf wieder ab der 34. SSW losgehen, zumal ich bis dahin das ASS abgesetzt haben muss.

Bei der Wahl der Entbindungsklinik habe ich für mich Wert darauf gelegt, dass es eine Neugeborenenstation gibt, und falls mein Blutdruck wieder unter der Geburt so durch die Decke schießt eine Kardiologie Station vor Ort ist.

Das sind vielleicht auch so Sachen, die man im Hinterkopf halten sollte.