Essstörung oder Phase?

Ich mache mir im Moment echt Sorgen über das Essverhalten meiner Maus.

Sie isst seit etwa zwei Wochen wirklich nur wie ein Spatz. Morgens mit Ach und Krach eine Scheibe Toast, das Frühstück für den Kindergarten bringt sie regelmäßig wieder mit nach Hause. Nachmittags wird ohne große Begeisterung ein halbes Hefehörnchen oder ein Stück Obst gegessen, und das Abendessen ist eine Katastrophe. Egal, was ich koche: Ein, zwei Gabeln voll und dann war es das. Selbst wenn ich sie nach ihren Wünschen frage und sie am nächsten Tag umsetze, ist es das gleiche Spiel. Lediglich beim Mittagessen im Kindergarten bekomme ich die Rückmeldung, dass sie "gut" isst.

Für meine Begriffe ist das aber viel zu wenig - zumal sie mit ihren 31 Monaten bei 79 cm und 9 kg nichts zum Zusetzen hat. Also artet das Essen im Moment in einen Kampf aus. Ich mache mir Sorgen und rege mich auf, sie verweigert. Also streiten mein Mann und ich, weil ich mich aufrege und nicht ruhig bleibe.

Kann ein Kind in diesem Alter schon eine Essstörung entwickeln oder bewusst sein Essverhalten als "Waffe" einsetzen, um vielleicht mehr Aufmerksamkeit zu bekommen? Dafür hat sie aber in meinen Augen keinen ersichtlichen Grund - es gibt weder Geschwister, auf die sie eifersüchtig sein könnte, es ist auch nichts dergleichen in Planung. Sie steht im Mittelpunkt unserer kleinen Familie.

Eben hat sie wieder das Essen verweigert. Ich habe mich darüber aufgeregt und bin rausgegangen, um ohne Publikum wieder runter zu kommen. Ich wurde gleich wieder zurückgerufen, weil sich die Maus über meinen Weggang vom Tisch aufgeregt hat und im hohen Bogen den Rest ihres unverdauten Mittagessens über dem Esstisch verteilt hat.

Ich bin echt am Ende und habe Angst, mir vorwerfen lassen zu müssen, sie zu vernachlässigen. Laut Kinderarzt ist sie kerngesund, aber halt nur eine halbe Portion. Das war sie aber von Anfang an.

Sorry fürs Ausheulen - Kennt das sonst noch jemand hier?

Hallo
Ich werde Dir nicht viel helfen können,da meine Tochter schon immer gut gegessen hat,aber wichtig ist das es etwas ruhiger zugeht,sie merkt das das Du sauer bist und verzweifelst,dann macht sie es vielleicht extra...
Wie wäre es denn wenn ihr versucht zb. erst nur Abends zusammen am Tisch essen und ihr redet dabei habt spaß,hat eure tochter keinen Hunger mehr oder hat auch kaum was gegessen,ist es ok und ihr nimmt es so an und isst für euch weiter,mach das mal eine Woche und schaue ob es sich bei ihr vielleicht bessert,wenn das Essen dann nicht mehr so im Mittelpunkt steht....
Meine Mama will auch immer das meine Tochter viel isst Mittags,aber ich sage immer zur ihr,sie entscheidet wann genug ist-denn ich möchte nicht das sie irgendwann eine Esstörung entwickelt,die ich mit 13 Jahren hatte.....
Klar machst Du Dir Gedanken da sie ja sowenig wiegt,meine Tochter wiegt normal,also ist es bestimmt nicht einfach-aber wenn sie mittags gut isst ist doch schon mal was

Eine regelrechte Eßstörung kann ein ansonsten gesundes und in harmonischem Umfeld lebendes Kind eigentlich nicht entwickeln. Aber das Essen - oder eben Nicht-Essen - als Macht- und Manipulationsinstrument einsetzen sehr wohl! Wobei ich bei Deiner Schilderung eher die Antennen ausgefahren habe, dass sie sich erbrochen hat, weil Du vom Tisch gegangen bist, um Dich abzuregen.
Vielleicht hat sie im Kindergarten etwas gehört oder bei Freunden miterlebt, was ihr den Appetit verschlägt? Vielleicht eine Trennung oder schwere Krankheit? So etwas übertragen Kleinkinder schnell auf sich selbst und ihre Familie und bekommen dann einfach große Angst.

Für Dich selbst würde ich empfehlen, dass Du mal für eine Woche ein Ernährungsprotokoll schreibst, also wirklich alles notierst, was Deine Maus ißt und trinkt - auch wenn es nur ein Bissen ist.
Du solltest parallel versuchen, das Essen nicht mehr zu beachten, sie zu nichts zu drängen oder ihr zigmal etwas anzubieten. Biete ihr zu den normalen Mahlzeiten (nach Deiner Schilderung sind es wohl fünf, oder?) ganz normales Essen an aber sag einfach nichts dazu, wenn sie es nicht möchte, sondern lass sie.
Es wird Dir sicherlich schwerfallen, gerade weil sie ja echt nur ein Floh ist. Aber so habt Ihr eine gute Chance, der Sache mal auf den Grund zu gehen.

Rein medizinisch würde ich sagen: Solange sie nicht abnimmt, solltest Du Dich entspannen - viele Kinder haben, gerade im Sommer, Phasen, in denen sie nur wenig essen wollen. Und mit viel Brimborium drumherum wird es meist nur schlimmer statt besser...

Ich drücke Euch die Daumen!

Hallo,
unsere Tochter 36 Monate war bis vor kurzem auch eine sehr schlechte Esserin. Sie hat nicht mal eine Scheibe Toast oder Brot morgens gegessen. Es wurde nur paarmal abgebissen.Mittags hat sie ok gegessen und abends auch nur ok. Zwischendurch bissi Obst. Ich denke auch, auch wenn es schwer fällt, versuche ruhig zu bleiben und keinen Druck oder zu überreden. Ich kenn es, man macht sich einfach nur sorgen und man steht jeden Tag vor dem gleichen Theater. Ich habe einfach gemerkt, das diskutieren oder gut Zureden nichts bringt und sage jetzt immer, esse nur was du möchtest und wenn du satt bist, ist es ok. Mittlerweile denke ich auch, die holen sich das was sie brauchen. Solange die Zwerge gesund, fit und munter sind, ist es ok. Mittlerweile ist sie eine gute Esserin geworden. Mal mehr und dann mal weniger. LG

Das Ernährungsprotokoll ist eine sehr gute Idee - ich werde gleich morgen früh damit beginnen, um einen besseren Überblick zu haben.

Im Prinzip haben wir bisher ein recht entspanntes Verhältnis zum Essen gehabt. Wir haben unsere Rituale beim gemeinsamen Frühstück bzw. Abendessen, eben weil dort die Familie komplett ist. Das einzige, worauf wir dabei bestehen, ist: Sie bleibt sitzen, bis alle mit dem Essen fertig sind. Unter Druck gesetzt haben wir sie nicht, wir haben sie von Anfang an bewusst selbst entscheiden lassen, wie viel sie essen mag. Das hat auch bisher immer sehr gut funktioniert - zumindest bis vor ca. zwei Wochen. Seitdem wurden die Portionen immer kleiner.

Ihr ständiges "Ich habe keinen Hunger" oder "Ich mag das nicht" macht mich mürbe. Wenn ich sie frage, was sie statt den Sachen auf dem Teller lieber mag, kommt dann keine brauchbare Antwort. Obst oder Gemüsestreifen, Fleischwurst, Kekse, meinetwegen auch Gummibärchen oder anderen Süßkram - im Moment bin ich um alles froh, wenn sie überhaupt etwas isst - Leider Fehlanzeige. Selbst frisch gekochte Sauce Bolognese mit Nudeln wird verschmäht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie von dem bisschen alles bekommt, was sie braucht. Ruhe hineinbringen ist natürlich ein gutes Stichwort und auch wichtig. Aber es fällt mir so verdammt schwer, ruhig zu bleiben, wenn ich mich um den Floh sorge.

Es kann tatsächlich eine Phase sein.

Und deine Tochter ist in einem Alter, in dem auch en Machtspiel sehr wohl in Frage kommt. Ob es das ist, ist schwer zu sagen.

Eine Essstörung ist eher unwahrscheinlich.

Gesundheitliche Gründe allerdings trotzdem möglich.
Wenn du dich diesbezüglich absichern möchtest, würde ich mit ihr zum Arzt gehen und ein Blutbild machen lassen und z.B. die Eisenwerte, aber auch die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen. Dann bist du diesbezüglich schonmal auf der sicheren Seite.

Wichtig ist, das du die Ruhe behälst. Deine Tochter merkt genau wie du auf ihr Verhalten reagierst, und auch das du bereit bist alles zu tun dafür das sie isst.
Daraus kann schnell ein Übertragungsmechanismus werden, und eben das oben genannte Machtspiel, selbst wenn es jetzt evtl. tatsächlich nur eine Phase oder evtl. auch gesundheitliche Gründe sind.
Sie merkt sich sehr wohl was sie damit alles erreichen könnte bei Mama.

Du sagst in der Kita isst sie gut, zumindest das Mittagessen.
Sprech die ErzieherInnen bitte nochmal an, und bitte sie auch beim Frühstück drauf zu achten. Sie sollen es ihr bewusst anbieten, sie ein wenig erinnern und drauf achten ob und wieviel sie isst. Zumindest mal für 3 -5 Tage, und dir Mittags eine Rückmeldung darüber geben.

Zu Hause nimm dich zurück, und lass mal den Papa ran. Lass mal Papa und Tochter das Essen verbringen. Wasch Wäsche, bring den Müll raus, aber lass die beiden mal alleine.
Wie reagiert sie dann?
Wie reagiert sie, wenn du nicht da bist?
Wie reagiet sie auf Papa?
Wie reagiert sie dann auf das Essen?

Wenn sie bei Papa essen würde, und bei ihm alles toll ist, dann kannst du dir ziemlich sicher sein, das deine Tochter ein Machtspiel mit dir spielt.

Liebe Küchenwunder,

wir haben auch so ein "Esswunder" daheim. Seit sie 2 Jahre ist, ist es etwas besser. Aber glaube mir, verglichen mit anderen Kindern die ich kenne...kein Vergleich.

Heute Mittag zb hatte sie 4 Bissen Brot und etwas Wurst. Manchmal ist sie nur Tomaten. Besser ist es bei uns wenn sie keinen Snack bekommt nach zb 10h und 16h dann klappen die Hauptmahlzeiten besser.

Du MUSST ruhig bleiben sonst entwickelt Deine Kleine wirklich noch eine Essstörung. Sie ist ja kein baby mehr und wenn sie sagt sie hat keinen Hunger, vertrau drauf. Nur wenn sie mehr als 500g kontinuierlich pro Woche verliert musst du sofort zum Arzt.

Übrigens, meine Maus - 28 Monate - wiegt 11kg bei 95cm!!!

PS Lies mal "Mein Kind will nicht essen" von Dr. Carlos Gonzales. Fand ich prima. Seitdem sind wir ganz locker

Hallo küchenwunder,

ich denke eher nicht das es eine essstöhrung ist,

meine Tochter 2 1/2 eigendlich immer eine sehr gute esserin und trotzdem hat sie immer mal wieder phasen wo sie echt wenig essen tut dies ziehen sich von 1 - 3 monate und das nach ihren 1 geburtstag immer mal wieder und dann kommt die phase wo sie richtig rein stopft und das ist die phase wo ich weiß ok es wird zeit langsam neue klamotten zu holen sie wiegt übrigens bei eine große von 95 cm knapp 12 kilo ich lass sie machen sie holt sich schon was sie braucht und auch unter anraten meines arztes, kinder in den alter haben keine essstöhrungen sowas entwickeln sie erst mit zunehmenden alter und auch nur wenn eine familie nicht intakt ist oder probleme in der schule und so ist, bleib ruhig und lass sie machen du sagt selber sie tut im kindergarten gut essen das reicht hauptsache etwas vor ein vollen teller ist noch kein kind verhungert.

Danke für eure aufmunternden Worte. Gelassenheit ist ohnehin nicht gerade meine Stärke und im Moment bin ich aus verschiedenen Gründen ohnehin eher dünnhäutig unterwegs.

Gestern habe ich mich aber zur Ruhe gezwungen und siehe da: es war beim Abendessen tatsächlich deutlich besser. Heute morgen hat sie aber zum Beispiel zum Frühstück fast ein ganzes Brötchen mit Nutella verdrückt - das hat mich dann doch irgendwo beruhigt und gezeigt, dass sie sich holt, was sie braucht. Nur das unregelmäßige - ein Tag wenig bis nichts, am nächsten viel - macht mir jetzt noch ein bisschen Sorge. Aber ich hoffe, dass sich das auch legen wird.

Hallo!

Unser großér Sohn ist auch so ein schlechter Esser. Er ist jetzt mit 27 Monaten 97cm groß und wiegt 16,5kg. Aber wo das Gewicht her kommt kann ich dir nicht sagen! Morgens wird eigentlich nie etwas gegessen. Im Kiga das Mittagessen geht auch mehr schlecht als recht. Nachmittags gibts Obst oder mal ein trockenes Brötchen. Ja und Abends wieder nix. Max sitzt mit bei uns am Tisch, aber nach 2 Minunten sagt er "Max satt" und steht wieder auf und geht spielen.
Unsere KiÄ sagt alles in Ordnung und das das in dem Alter wohl ganz normal ist und wieder besser wird.

Das Problem bei uns ist aber auch das er eine Milcheiweißallergie hat und deswegen nur einen eingeschränkten Speiseplan hat. Ich versuch zwar alles irgendwie zu kochen oder backen, aber Käse und sowas geht eben nicht.

Oh ja, dieses "Ich satt, ich aufstehe" nach wenigen Minuten kenn ich nur zu gut.

Ich stell mir dann jedes Mal die Frage: Für wen koche ich eigentlich? Eine Unverträglichkeit hat meine Maus zum Glück nicht - sie kann alles essen. Ich glaube, in dem Fall fiele mir das Gelassenbleiben noch schwerer als es ohnehin schon ist, eben weil der Speiseplan dadurch eingeschränkt ist.