Milch wird verweigert

Liebes Experten-Team,

da ich mittlerweile relativ verzweifelt bin, wende ich mich an Sie, in der Hoffnung, dass Sie mir helfen können

Meine Tochter ist 4 Monate und 4 Tage alt.

Sie ist ein aufgewecktes und fittes Mädchen, sie dreht sich wie ein Weltmeister seit einiger Zeit und ist ansonsten auch sehr fröhlich und normal genährt.

Ich stille und muss aber jedoch fast alles zufüttern, da ich extrem wenig Milch von Anfang an hatte. Ich füttere Ihre Pre Ha und vor ein paar Wochen hat sie angefangen, dass sie sofort nachdem sie in die Fütterposition gebracht wird, anfängt zu brüllen und zu weinen. Biete ich ihr Fencheltee (normalerweise zimmerwarm) an, nimmt sie diesen sofort. Manchmal kann ich sie "überlisten" und ihr ganz schnell die Milchflasche in den Mund geben und sie trinkt weiter, meist merkt sie aber dass es jetzt Milch ist und das Theater geht weiter. IRGENDWANN nach dem gefühlten 100. Versuch nimmt sie die Milch dann doch. Ich vermute, dass der Hunger dann so gross ist, dass sie aufgibt. Zwischenzeitlich gab es auch nur sehr wenig Theater mal, also sprich, es lief die meiste Zeit reibungslos.

Heute füttern wir den 4. Tag Gemüsebrei. Es geht so medium. Einen Teil befördert sie wieder raus, aber den Großteil zum Glück weiter nach hinten. Heute sind etwa 70 Gramm in ihrem Magen gelandet, dann hab ich gemerkt, dass es ihr zu anstrengend wird und aufgehört mit Brei. Danach eben wollte ich wie gewohnt Mich geben. Beim einen der zahlreichen wiederholten Versuche hat sie die Milch nun liegend in ihrem Hochstuhlaufsatz getrunken Und ich habe das Gefühl dass es seit Anfang der Beikost noch schlimmer ist. Sie muss ja schließlich noch was nachtrinken und die restlichen 3 Mahlzeiten bestehen natürlich auch nur aus der Milchflasche (Brust wird auch verweigert seit wenigen Tagen).

Können Sie mir irgendwie helfen? Woran könnte es denn liegen?

Verzweifelte Grüße

V.M.

Liebe V.M.,

auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Füttern zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Genauso andersrum, wenn Sie verzweifelt oder unsicher sind, wird Ihr Baby diese Gefühle widerspiegeln.

Am besten ist es, Sie nehmen jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrer kleinen Tochter. Bemühen Sie sich nicht weiter etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass die Flasche klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Bieten Sie Ihrer Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Sie trinkt was sie braucht. Nichts aufdrängen. Und oft sind diese Phasen nur kurze Launen, die sich wieder legen. Und oftmals wenn der Druck wegfällt, löst sich alles von ganz allein.

Können Sie sich an etwas erinnern? Ist etwas vorgefallen? Hat Ihr Mädchen vielleicht eine schlechte Erfahrung mit der Flasche gemacht? Hat sich Ihre Kleine einmal arg verschluckt? War die Milch zu warm/kalt oder hat sie sich am Fläschchen gestoßen? Zwang, Lärm, Druck…? Dann braucht es etwas Zeit bis sich diese Erfahrung gelegt hat.

Mein Tipps:
Die HA-Nahrung ist in diesem Alter zur Vorbeugung von Allergien jetzt nicht mehr notwendig. Entscheidend sind die ersten vier Monate. Und da haben Sie mit dem Stillen und der HA-Nahrung das bestmögliche getan. Sie können jetzt ohne Bedenken eine herkömmliche Säuglingsmilch verwenden wie die HiPP Pre Bio Combiotik. Probieren Sie es aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Schatz eine herkömmliche Säuglingsmilch, die milchig-lieblich schmeckt, besser akzeptiert als die bittere HA. Gerade wenn jetzt so tolle neue Geschmackseindrücke über die Beikost hinzukommen.

Gehen Sie mal zum Fläschchen geben in eine komplett andere Füttersituation als bisher: anderer Raum, abdunkeln und ohne Störungen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Mädchen beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt oder isst.

Überprüfen Sie die Füttersituationen. Verweigert Ihr Kleiner immer dann, wenn es in der Umgebung „lauter zugeht“? Dann können Sie hier für Abhilfe sorgen indem Sie sich ein ruhiges Plätzchen suchen. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Füttern. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, ohne Störungen und Ablenkungen.

Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht.

Bieten Sie Ihrer Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Respektieren Sie es, wenn sie nicht möchte. Sie wird sich melden, wenn die hungrig ist. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihre Kleine ihre Milch bestimmt bald gerne trinken.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Verschluckt hat sie sich tatsächlich schon öfters. Ich werde auf die normale umsteigen, vielleicht liegt es ja wirklich nur am Geschmack. Dankeschön!