Folgemilch schon vor 6 Monaten?

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum
gast.1881717
3. Dez 2016 09:25
Folgemilch schon vor 6 Monaten?
Guten Morgen!

Mein Sohn wird in 10 Tagen 5 Monate alt. Er findet premilch scheußlich und zwar von mehreren Marken. Ich auch, um ehrlich zu sein. Ich schaffe es aber nicht mehr, ihn soviel zu stillen. Die Milch reicht grundsätzlich aus, aber er trinkt sehr oft, vor allem nachts. Seine große Schwester habe ich damals mit folgemilch für die Flasche begeistern können, da war sie aber schon 8 Monate alt.

Ist Folgemilch für Babys unter 6 Monaten schädlich? Wenn ja, haben Sie vielleicht Tipps für mich?

Mit Beikost haben wir begonnen und sind aber noch bei Gemüse- Kartoffel. Er isst ca ein halbes Glas. Das in Kombination mit stillen hält bei ihm auch lange vor.

Vielen Dank!
Liebe Grüße von Caroline
HiPP-Elternservice
5. Dez 2016 14:45
Re: Folgemilch schon vor 6 Monaten?
Liebe Caroline,

ich kann gut nachvollziehen, dass Sie hier eine Lösung suchen und brauchen.

Ich würde bei einer Anfangsnahrung bleiben. Heben Sie es schon mit der 1er probiert?

Es kommt häufig vor, dass gestillte Kinder sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust.

Die Flaschenfütterung bedeutet auch viel zu lernen für Ihren Sohn. Das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust.

Kuscheln Sie besonders viel mit Ihrem Sohn, dann merkt er, dass durch das Fläschchen die körperliche Nähe nicht weniger wird. Vielleicht kann auch mal der Papa das Füttern übernehmen, ihr verbindet Ihr Sohn nicht mit dem Stillen. Idealerweise wenn Sie gar nicht da sind. Denn allein beim Geruch der Mutter sieht Ihr Kind nicht ein, dass es nicht an die Brust darf.

Haben Sie schon mal versucht, etwas Muttermilch auf die Saugerspitze zu träufeln? Durch den Geschmack der Muttermilch kann der Saugreflex eintreten.

Erwärmen Sie den Sauger mal mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Schauen Sie auch mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte die Milch langsam heraustropfen.

Glauben Sie mir, Geduld und Ausdauer zahlen sich über kurz oder lang immer aus. Es kann schon 10-16 Anläufe brauchen, bis Ihr Kleiner den ungewohnten Geschmack kennengelernt und akzeptiert hat.

Etwas mühsam ist es, aber die Milch könnten Sie auch mit einem Löffel geben. So gewöhnt sich Ihr Kleiner vielleicht schneller an den Geschmack.

Bieten Sie die Milch zum Trinken ruhig auch mal aus einem „normalen“ Becher statt einem Fläschchen an. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit der Milch zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Das ist oft viel spannender für die Kleinen.
Auch etwas Obst- oder Gemüsemus hinzu kann die Milch geschmacklich aufpeppen.

Folgemilchnahrungen werden europaweit erst „nach dem 6.Monat“ angeboten, denn wichtig für die Gabe von Folgemilch ist, dass das Baby bereits Beikost bekommt.
Folgemilch liefert nur gemeinsam mit der Beikost alle Nährstoffe, die ein Baby braucht.

Wenn es individuelle Wachstums- und Entwicklungsbedürfnisse eines Babys erforderlich machen die Folgemilch bereits etwas früher einzuführen, dann ist das nach Absprache mit dem Kinderarzt möglich.
Da es bei Ihnen eher eine „Geschmackssache“ ist, bin ich mir nicht sicher. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt über Ihr Vorhaben.

Eine schöne Adventszeit mit Ihrem Mädchen wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
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