Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden
Elternforum
gast.973365
4. Apr 2011 10:59
Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Hallo zusammen,

das Thema, das mich zur Zeit sehr beschäftigt, gehört hier eigentlich nicht so recht her aber ich muss mir einfach mal Luft machen. Vielleicht geht oder ging es einigen ähnlich und jemand hat einen hilfreichen Tipp für mich.

Also: Der Vater meines großen (10), hat mit seiner jetzigen Lebensgefährtin, vor ein paar Wochen Nachwuchs bekommen. Bisher holte er unseren Sohn alle 2 Wochen zu sich und ab und an durfte er auch dort übernachten. Er kam mit ihr super klar und ich hatte auch nie ein Problem damit. Auch als mein Ex uns mitteilte das er nochmal Vater wird. Ich hoffte nur, das sich zwischen ihm und unserem Sohn nichts ändern würde.

Leider scheinen sich meine Befürchtungen nun aber zu bewahrheiten, und das schon kurz nach der Geburt. Wie alle 2 Wochen holte er ihn Sonntag! Bisher brachte er ihn immer um 19:00 Uhr wieder. Diesmal wollte er ihn schon um 18:00 Uhr nach Hause bringen. Nur eine Kleinigkeit aber mich machte es irgentwie stutzig! Als er ihn dann abends wieder heim brachte, fragte mein großer ihn, wie es der Zufall wollte, auch noch wann er denn mal wieder bei ihm schlafen kann, er wäre doch schon so lange her!
Darauf sagte sein Vater zu ihm die nächsten Wochen erstmal nicht, "wegen dem Baby!"

Ich hatte schon auf den Lippen, was das denn heißen soll. Habs mir aber dann vergniffen.
Ok, das so ein kleines Würmchen das Leben umkrempelt und sich das erstmal alles einspielen muss wenn man das Baby zu Hause hat, seh ich alles ein. Zumal es auch das erste Kind seiner Lebensgefährtin ist.

Auf der anderen Seite, ist er nicht das erste mal Vater geworden und müsste wissen das es mit einem Baby manchmal ziemlich stressig sein kann.
Seit mein zweites auf der Welt ist, muss ich meine Aufmerksamkeit und Liebe auch auf zwei verteilen und das täglich und nicht nur alle zwei Wochen.
Und er ist an den besagten Wochenenden mit seinen beiden Kindern ja auch nicht allein, sie ist ja auch noch da. Ich muss das Schiff seit die kleine daheim ist allein schaukeln zumindest unter der Woche wenn mein Mann arbeiten ist, da kann ich auch nicht einfach zum großen sagen, nöööö..... bleib ma weg, wegen dem Baby!

Bin ich da einfach nur zu engstirnig und sollte es erstmal beobachten wie sich das weiter entwickelt oder sollte ich meinen Ex da mal drauf ansprechen? Wobei ich mir auf ein Gespräch diesbezüglich auch nicht viel erhoffe, wahrscheinlich rede ich da dann auch wieder, wie so oft, vor eine Wand.
Um ehrlich zu sein, macht mich dieses Verhalten richtig wütend! Manchmal möchte ich am liebsten sagen, dann verschwinde aus dem Leben deines Sohnes, wenn es dich so wenig interessiert. Alle zwei Wochen mal halligalli machen und ihm alles in den Hintern stecken kann jeder. Aber ich tue es natürlich nicht, weil ich weiß das ihm sein Vater sehr wichtig ist. Um so schlimmer das er sich so verhält.
Ich hab einfach die Befürchtung, wenn ich zu lange damit warte was zu sagen und sich nichts ändert, dass das ganze noch schlimmer wird und es vielleicht zu spät sein könnte.
Immerhin kommt er so langsam auch in ein alter das nicht einfach wird, da möchte ich ihm solche inneren konflickte das er sich ungeliebt oder zurückgesetzt fühlt gern ersparen.

LG Sunny
gast.917400
4. Apr 2011 11:22
Re: Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Hallo sunny,

ich finde nicht, dass Du zu engstirnig denkst. Ganz im Gegenteil.
Ich würde möglichst bald das Gespräch mit dem Ex suchen. Denn das was er macht geht zulasten eures Sohnes. Der Junge ist 10 Jahre alt und somit auch im Begriff schnell mitzubekommen was da abgeht. Du darfst nicht vergessen, dass sich Euer Leben mit Sicherheit auch geändert hat seit der Geburt Eures Nachwuchses. Das war mit Sicherheit schon eine große Umstellung für den Großen. Jetzt ist auch noch der Papa nochmal Papa geworden, wieder ein Baby in der Familie mehr und er ein Stück weiter nach hinten geschoben. Es wäre ja schade wenn der Große deswegen in ein Loch fällt, weil er eben sehr an seinem Vater hängt (wie Du geschrieben hast). Ich würde mir den Ex mal zur Seite nehmen und ihm sagen, dass das nicht in Ordnung ist und ob er überhaupt weiß, wie sehr er seinem Großen damit wehtut. Kinder sind sehr feinfühlig und merken sofort wenn etwas anders ist und mit 10 Jahren ist man durchaus in der Lage, sich darüber seine eigenen Gedanken zu machen und eine eigene Art zu entwickeln, damit zurecht zu kommen. Bevor er also schlecht in der Schule wird, sich in seinem Verhalten verändert oder auffällig wird würde ich mit dem Ex reden. Gerade damit schnell etwas passiert. Ich denke, gerade dann, wenn ein Baby in die Familie kommt ist es wichtig, dass ALLE mit der neuen Situation gut zurecht kommen und auch wie in eurem Fall das Vater- Sohn- Verhältnis gestärkt wird. Ein Baby soll ja kein Grund zur Eifersucht sein, sondern das Leben ALLER glücklicher stimmen. Und damit das auch der Fall ist, sollte Dein Ex schnell mal an die Seite geholt werden zum Gespräch!
Es darf für Deinen Ex nicht so sein, dass der Große zurückstecken muss, sondern gerade jetzt braucht er seinen Papa umso mehr damit er nicht seinen Platz an der Seite seines Daddy`s verliert. Er muss wissen, dass er genauso wichtig ist, wie das Baby. Und das muss er nicht von Dir hören, sondern bei seinem Papa merken!

Ich wünsche Euch alles Gute
LG Wonny
gast.944512
4. Apr 2011 12:17
Re: Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Allerdings. Kann mich der Vorrednerinn anschließen, würde aber auch mal vorsichtig mit deinem Sohn reden, denn der merkt das auch das du die Situation nicht in Ordnung findest. Nicht das dein Sohn aus Gefühl für dich sich gegen den Vater entscheidet. Das merken Kinder nämlich auch. Hab da meine eigenen schlechten Erfahrungen. ich bin nämlichauch nicht mehr zu meinem Vater weil ich gemerkt hab das es meiner Mutter immer weh getan hat wenn er mich an Woenden holte.

Am besten mal mit allen reden, den Erwachsenen untereinander aber auch mit deinem Sohn.

Viel Glück
Fröschle
4. Apr 2011 13:31
Re: Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Ich finde es sehr gut, dass Du an der Tür (vor Deinem Sohn) nichts gesagt hast! Versuche erst mal darüber zu schlafen und warte bis der erste Groll verraucht ist und Du etwas unemotionaler an die Sache ran gehen kannst.
Ich weiß, das ist sehr schwer! Aber der "Kleine" ist eventuell eh schon geknickt und spürt die Veränderung. Ich denke aber mit seinen 10 Jahren hast Du die Möglichkeit ihm zu erklären, dass so ein Baby erst mal alles durcheinanderbringt. Wichtig: ER aber seinem Daddy deshalb nicht weniger wichtig ist. Ich denke da musst Du einfach etwas für Deinen Ex sprechen.
Und zum Ex: Den schnapp Dir mal, wenn die Situation zwischen Euch etwas entspannter ist. Vielleicht kannst Du Ihm das ja anhand Deines eigenen 2. Nachwuchses plausibel machen. Quasi nicht auf der Vorwurfsebene, sondern an Beispielen, wo der Große bei Dir mal zu kurz kam und wegen dem Geschwisterchen auf etwas warten musste. Männer sind ja bekanntlich etwas einfacher um den Finger zu wickeln und nicht so sehr kritikfähig (meiner ausgeschlossen :D )
Aber bitte nicht den "Großen" mit reinziehen! Ich kenn das von meinem: Das sind ganz zarte Seelchen und die haben da sehr empfindliche Sensoren. Der würde sonst nur traurig werden, denn so wie Du schreibst liebt er doch beide- Mama und Papa und das soll doch auch so sein und nicht anders!

Es ist nicht einfach, weiß ich aus Erfahrung aber wir Erwachsenen müssen das untereinander ausmachen und nicht über die Kinder.

Du schaffst das schon ;)

Gute Nerven und viel Gelassenheit wünsch ich Dir :P
gast.973365
5. Apr 2011 08:23
Re: Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Hallo und ganz lieben Dank für eure Antworten!
Mit meinem großen drüber gesprochen hab ich schon und er weiß ja auch durch seine kleine Schwester das mit so einem Baby auch einige Veränderungen kommen. Von daher hat er es jetzt nicht ganz so verbissen gesehen (zumindest noch nicht!).
Seinen Vater werd ich mir auf jeden Fall mal zur Seite nehmen und ihn fragen wie er sich das vorgestellt hat.
Und sollte sich dadurch doch etwas verändern ist ja auch immernoch mein Mann für ihn da. Eine männliche Bezugsperson fehlt also nicht so ganz. Auch wenn er nicht sein richtiger Vater ist, sieht er ihn doch als solchen und das macht es, hoffe ich zumindest, dann im Falle des Falles nicht ganz so schlimm für ihn.

LG Sunny
anisma
5. Apr 2011 13:04
Re: Nachwuchs beim getrennt lebenden Vater
Hallo sunny,
ich denke auch nicht, das du da zu engstirnig bist.
also bei uns ist es aber umgedreht der fall, mein mann hat schon zwei grosse mädchen, 16 und 8 und unser nachzügler ist jetzt fast 2. ich hab mich immer gefreut, wenn die mädels bei uns zu besuch und auch bei uns übernachtet haben und ich hab mir als ´stiefmutter´ auch immer die beste mühe gegeben, sie sind ja auch wirklich schon in dem pflegeleichten alter.
nun war es aber auch mein erstes kind und ich hatte die ersten wochen ganz schlimm mit babyblues zu kämpfen, auch war die kleine ein schlimmes schreikind und so hatte ich die ersten monate kaum nerven für andere leute, auch für die kinder nicht. trotzdem haben wir immer zugesehen, das wir die anderen zwei nach Möglichkeit nicht vernachlässigen und im zweifelsfall hat mein mann eben alleine was mit den kindern unternommen. auch ist es seid der geburt unserer tochter in unsere wohnung sehr eng und es gibt keine übernachtungsmöglichkeiten mehr. aber wir bauen jetzt extra, damit auch für die großen wieder platz entsteht und sie öfter zu uns kommen können.
ich kann dich natürlich verstehen, natürlich soll dein sohn nicht zu kurz kommen. ich würde auch das gespräch mit deinem ex suchen, und wenn er seiner freundin im moment nicht zwei kinder ´zumuten´ möchte, dann kann er sich auch getrost alleine um seinen sohn kümmern. außerdem ist dein großer ja mit 10 schon alt und sicher auch selbständig genug, das er nicht unbedingt viel ´stress/lärm/dreck´ verursacht, wenn er bei seinem vater zu besuch ist. also, red mit ihm und viell. pendelt sich das ja bald wieder ein.
liebe grüße :D
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