Helmtherapie beinahe aufgezwungen

Die Sinne erwachen
Elternforum
MTroom
2. Aug 2016 21:36
Helmtherapie beinahe aufgezwungen
Hallo,

Unser Sohn ist ein ehemaliges frühchen aus der 29+2 (heute 8 Monate / 5,5 korrigiert) und hatte nach der entlassung aus dem Krankenhaus eine Lieblingsseite entwickelt. Darauf hin wurden wir zum orthopäden überwiesen. Bis dahin hatte sich sein Kopf schon ziemlich verformt. Die orthopädin hat uns dann ziemlich schnell einen Helm verordnet... Ich war in dem Moment so überfordert dass ich dazu (leider) ja gesagt habe. Ich möchte hier bei erwähnen dass uns vorher weder Informationen über die Therapie gegeben worden sind (es wurden nur die Vorzüge aufgezählt) noch hatten wir Bedenkzeit.
Ich hatte die orthopädin von anfang an darauf hingewiesen dass mein Sohn schon im Krankenhaus physiotherapie bekommen hat aber darauf ging sie erst mit der Verordnung des helmes ein (zusammen mit dem Helm gab es dann auch physiotherapie). Sie schlug uns auch keinerlei Alternativen vor.
Nun kommt noch dazu dass unser Sohn schon mit Verdacht auf KiSS Syndrom einmal in der Notaufnahme war. Seitdem ist er am Kopf sehr schmerzempfindlich. Weiterhin fängt er bei über 20Grad das schwitzen an...
Nun trägt er den Helm, mit vielen Unterbrechungen, seit Anfang Juni. Seitdem gehen wir auch regelmäßig zur physiotherapie sodass er den Kopf wieder in alle Richtungen bewegen kann und sogar (ohne Helm) auf seiner ehemals ungeliebten Seite schläft.
Nun zu meinem Anliegen:
Nächste Woche haben wir wieder einen Termin beim orthopäden und ich weiß nicht wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Mein bauchgefühl sagt mir dass sein Kopf auch ohne Helm wieder wird, denn in den letzten zwei Wochen, die er ohne Helm auf einem babydorm Kissen gelegen hat, haben etwas gebracht. Zudem ist er ohne Helm einfach besser drauf und schläft auch besser.
Ich ärgere mich zudem dass ich mir keine zweite Meinung eingeholt habe.
Hat noch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat jemand eine Helmtherapie abgebrochen?


Ich freue mich auf jeden Ratschlag.
Liebe grüße
gast.2117976
2. Aug 2016 21:46
Re: Helmtherapie beinahe aufgezwungen
Zunächst: du entscheidest das!

Bei meinem Sohn hab es auch eine verformung des Kopfes. Wir sollten unseren Sohn auf der nicht-Lieblings-Seite tragen und hinlegen. Und in einigen Wochen hat sich die kopfform wieder normalisiert. Wenn du abbrichst, dann versuche das. In übrigen denke ich auch, dass die Form sich mit der Zeit sowieso normalisiert.
Wir waren deswegen beim osteopathen.

Ich persönlich halte von einer helmtherapie bei Babys gar nichts.
Du entscheidest es selbst und wie du siehst, kann man auch anders dagegen arbeiten.
Khisanee04
18. Aug 2016 20:37
Re: Helmtherapie beinahe aufgezwungen
Es geht defintiv nicht immer ohne Helm!

Das hängt sehr von der Art und Weise der Kopfverformung ab, und inwieweit schon die Symetrie betroffen ist.
Dabei geht es nicht nur um das äusserlich für uns sichtbare Kopfbild.
Ein Orthopäde sieht viel mehr und fühlt beim abtasten des Kopfes viel mehr.

Eine Helmtherapie wird nicht mal eben so verschrieben. Denn auch ein Orthopäde weiß, dass es nicht immer angenehm ist damit.

Aber Eltern müssen eben auch dazu bereit sein, dass dann durchzuziehen. Ständiges "wir machen Pause, weil es gerade so warm ist" oder "ach unser armes Kind, heute mal nicht", hilft dem Kind am allerwenigsten.

Und ich darf das so hart aussprechen, denn ich durfte mit 9 Jahren 2 Jahre lang Unterschenkel Orthesen tragen. Hätten meine Eltern bei Freibadbesuchen, Hitze, oder was weiß ich, gesagt "Ach heute nicht", dann hätte ich heute mit Mitte 30 schon eine neue Hüfte.....

Auch wenn es schwer fällt.... Durchhalten! Für eure Kinder!
gast.1482295
21. Nov 2016 21:19
Re: Helmtherapie beinahe aufgezwungen
Hallo MTroom,

ich wollte mal fragen wie es euch ergangen ist? Mit oder ohne Helmtherapie.

Meine zweite Tochter, die mittlerweile zwei Jahre alt ist hatte auch einen verschobenen Kopf durch einseitiges Daumenlutschen.
Mit ca. 3 Monaten ist es uns aufgefallen. Erst hatten wir es in Absprache mit Hebamme und KiA mit Lagern versucht, es wurde aber immer schlimmer, bis der Kopf so schief war dass sogar die Stirn und die Augen verschoben waren.
Der KiA riet uns zur Helmtherapie und erwähnte aber dass es kein Spaziergang ist, also die Kinder sich wund scheuern und und und...
Wir sind dann zum Osteopathen und der meinte dass wir meilenweit von einer Helmtherapie entfernt seien. Wir hatten dann 4 Sitzungen beim Osteopathen und gleichzeitig mit Krankengymnastik 1x die Woche begonnen wo sie lernte beide Seiten gleich einzusetzen. Die haben wir ein halbes Jahr gemacht bis krabbeln konnte und beide Seiten gleich benutze. Sie wurde immer mobiler und lag ja auch immer weniger, Und mit nem knappen Jahr war so gut wie nichts mehr zu sehen.

Ich hoffe bei euch ist es auch schon viel besser.
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