Hilfe, bin verzweifelt. Baby hasst Kiwa, Trage und Co. Was tun?

Hallo Ihr Lieben,

das ist das erst Mal das ich so verzweifelt bin und auch mal in einem Forum nach Rat suche!
Mein Kleiner ist inzwischen 20 Wochen alt und er hasst von Geburt an den Kinderwagen, die Manduca, die Babyschale und auch im Liege-Buggy hab ich es schon versucht. Mal zum Einkaufen fahren, die Großeltern besuchen oder einfach mal Spazieren gehen ist immer nur möglich gewesen, wenn er schon so hundemüde war, dass er nach kurzem Gebrüll erschöpft aufgibt und einschläft. Sobald er aber wach und ausgeruht ist, geht es überhaupt nicht. Nun ist es aber so, dass ich seit Ende Januar den Bruder (20 Monate) mittags aus der Kita und die Schwester (7 Jahre) nachmittags von der Schule abholen muss. Vorher hat das mein Mann gemacht, aber der Bruder darf jetzt nur noch halbtags und mein Mann hat andere Arbeitszeiten. Kita und Schule sind zwar nicht weit (jeweils nur ca. 10 min. bzw. 15 min. Fußweg), aber es tut mir so leid, dass der Zwerg dann echt immer die ganze Zeit brüllt. Auf dem Hinweg, in der Kita wenn ich den Bruder noch anziehen muss und auch auf dem Rückweg. Was kann ich also nur tun? Manchmal klappt es in der Babytrage, aber auch immer seltener. Und außerdem ist es dann für mich sehr schwierig, den Bruder in der Kita anzuziehen und hochzunehmen, um ihn in den Buggy zu setzen. Hab auch schon paar mal die Erzieher um Hilfe gebeten, aber das ist mir auch jedes Mal zu doof, zumal sie ja auch Ohren und Augen haben und sehen, dass ich vielleicht etwas Hilfe gebrauchen könnte, wenn der Zwerg so brüllt. Einen Nulli haben wir auch schon etliche Male ausprobiert. Aber leider ist er wie sein Bruder ein Nulli-Verweigerer. Habt ihr vielleicht Tipps was ich noch ausprobieren kann?

Hmmm, schwierig.
Wie ist es, wenn ihr zu Hause seid? Schreit er auch so viel? Kannst du ihn ablegen? Schläft er gut?

Es hört sich für mich so an, als wäre ihm das noch zu viel "da draußen".
Das ist bei meinem Sohn, geht auf die 22 Wochen zu, ähnlich. Wenn er wach ist, will er nicht im Kiwa liegen. Er meckert, wenn wir mit ihm irgendwo hinfahren mit dem Auto und mag es nicht, wenn zu viele Leute da sind.
Ich habe mich mit meinem Mann darauf geeinigt, dass es reicht, wenn wir 1 mal die Woche was spannendes machen.
Für dich als mehrfache Mutter wird das nicht möglich sein. Aber vielleicht gibt es jemanden, der dein großes Kind von der Kita abholen kann?
Hab Verständnis dafür, dass die Welt für so einrn kleinen wurm verwirrend und verängstigend sein kann. Das bleibt nicht für immer so! Ich denke im Alter, wenn sie anfangen zu krabbeln, gibt es keinen Halt mehr!

Hallo Patricia331, ja mag sein dass ihm die Welt da draußen einfach noch zu aufregend ist. Ich habe natürlich auch Verständnis aber es macht mich fertig das ich ihm nicht helfen kann. Ganz abgesehen von den komischen Blicken der Leute denen wir begegnen. Heute wurde ich doch tatsächlich sogar von einem Typen angesprochen, ob ich "nicht mal mein Kind beruhigen könne". Leider habe ich niemanden der mich beim Abholen aus der Kita unterstützen kann. Die Großeltern wohnen ein paar hundert Kilometer entfernt. Zu Hause ist er eigentlich immer ganz gut drauf. Er kann sich auch mal 10 min. auf seiner Spieldecke oder in der Schaukel allein beschäftigen. Und selbst wenn er wieder nach mir verlangt motzt und zappelt er erst eine Weile und fängt nicht sofort an zu brüllen an, sodass er zu Hause eigentlich so gut wie nie weint, da ich ihm rechtzeitig wieder meine volle Aufmerksamkeit schenke. Sein Schlafverhalten könnte besser sein, ist aber denke ich auch nicht ungewöhnlich. Er schläft tagsüber jeweils max. ne halbe bis dreiviertel Stunde und hat für mein Empfinden für sein Alter schon recht lange Wachphasen (2 - 3 h). Sein Bruder hat in dem Alter max. 1 bis 1 1/2 Stunden durchgehalten bevor er wieder müde war. Abends geht er so ca. Um 20.00 uhr ins Bett. Schläft dann meist so 4 bis 5 Stunden. Dann stille ich ihn nochmal und danach kommt er dann bis zum Morgen alle 2 bis 2 1/2 Stunden. Schläft meist jedoch gleich weiter weshalb mich das nicht weiter stört. Tja, ich denke dann muss ich wohl wirklich abwarten und hoffen das sich das Problem "verwächst".

So tickt unsere Gesellschaft. Zu der Zeit, als ich geboren wurde, waren schreiende babys ganz normal. Heutzutage versucht man herauszufinden was die Ursache ist. Kinderarzt, Osteopath und Co werden eingeschaltet. Ist mein kind normal? Die Leute schauen nach dem Motto , die hat ihr Kind nicht im Griff, .
Ich finds beschissen! Babys schreien und haben schon immer geschrien. In den Medien wird dir was anderes gezeigt und die Leute glauben das. Nur selten leben mehrere Generationen unter einem Dach, sodass man mitbekommt, wie das mit einem Baby ist.
Es ist eine schwere Zeit für Eltern, deren baby viel schreit. Und natürlich tut es weh, wenn man sein Baby so sieht und nichts tun kann.
Im Rückbildungskurs gehen die Mütter mit ihren babys zum bbbyschwimmen. Für uns kommt das nicht infrage. Elias schläft 2 Tage schlecht, wenn wir für ein paar Stunden die Oma besuchen!
Aber ich weiß ganz benau, da bin ich nicht die einzige und mein kind ist gesund. Das ist die Hauptsache!
Meine Aufgabe ist, ihn langsam da heranzuführen.
Nun, er ist auch mein einziges Kind. Ich kann mich nur auf ihn konzentrieren.

Es gibt vielleicht tragetechniken, die er etwas lieber mag. Wir haben den babybjörn, den mag er nur, wenn er nach vorne schaut. Oder er ist fast immer zufrieden, wenn ich ihn so trage, dass er mit dem Kopf über meine Schultern gucken kann. Vielleicht gibt es so etwas auch bei euch?

Wir haben auch einen BabyBjörn und die Manduca. Habe ihn auch schon mit der Manduca auf der Hüfte getragen, aber so wirklich gefallen tut ihm das alles nicht. Am Anfang war es einfacher, da er immer ziemlich schnell in der Trage eingeschlafen ist. Ich habe auch noch ein Tuch, das habe ich aber noch nicht benutzt. Auf dem Arm über der Schulter tragen geht leider nicht, da ich den Geschwisterwagen mit einer Hand nicht schieben kann, ist einfach zu schwer und manchmal wirft er sich auch so ruckartig nach hinten, da hätte ich Angst wenn ich ihn nicht mit der anderen Hand noch im Rücken stützen würde. Außerdem ist er auch nicht mehr ganz so leicht Nachdem es gestern mal wieder die totale Katastrophe war, ging es heute einigermaßen. Auf dem Rückweg ist er dann auch tatsächlich nach leichtem Gemecker eingeschlafen. Blöd nur, dass ich ihn dann ja auch nicht schlafen lassen kann und so musste ich ihn nach 10 min. wieder wecken. Ich glaube das Grundproblem ist, dass ich ihm zurzeit einen Rhythmus aufzwingen muss und er nicht einfach seinen eigenen Rhythmus haben kann. Naja, irgendwie wird es schon werden, je älter er wird. Und später sagt man dann, eigentlich war es doch halb so wild. So ging es uns immer mit den Geschwistern

Hi pocketflo,
erstmal ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in der Trage anfangs meckert. Das gibt sich, je sicherer du dich mit der Trage fühlst. Ich würde ihn auch zu Hause reinsetzen, muss ja nicht lange sein, aber dann kann er sich dran gewöhnen und du kannst mit den Großen was machen, auch Hausaufgaben etc.
Wenn er sich in der Trage nach hinten schmeißen kann, sitzt sie falsch!
Warum kannst du ihn denn nicht zum Schlafen in der Trage lassen, wenn ihr wieder daheim seid?
Bitte trage nicht mit dem Gesicht nach vorne, das ist absolut ungesund für die Haltung, und wenn es ihm eh zu viel ist, was er erlebt, hat er nicht mal den Schutz durch Mamas Körper. Zum Björn sag ich mal lieber nix...
Manduca ist gut, Tuch ist auch super, lass dir aber von jemandem zeigen, wie man es richtig bindet. Meine zweite Tochter mochte die Manduca nie, war aber selbst bei meinen Übungsversuchen im Tuch superzufrieden. Wenn du Dur arg unsicher bist, gönn dir eine Trageberatung, die zeigt dir verschiedene Arten, zeigt/übt mit dir binden und korrigiert auch den Sitz. Das Tuch sollte in dem Alter mit einem bestimmten Gewicht aber kein elastisches mehr sein, sonst klappt es nicht gut.
Mit dem Kiwa, in dem Alter hab ich die kleine manchmal so auf dem Bauch reingelegt, dass sie vorn rausschauen konnte, mein Wagen hat da im Verdeck ein Fenster, wenn man das richtig hinklappt, lag sie bequem und hatte was zu gucken, trotz Schale. Vielleicht wäre das ja was.
Kopf hoch, es wird besser.

Das mit der Haltung hört man andauernd. Jetzt mal ehrlich, das sind babys! In anderen Kulturen werden sie nur im tragesack transportiert. In unserer westlicchen Kultur gibt es Einwände wegen der Haltung. Die waren 9 Monate gekrümmt im Bauch und jetzt sollen sie am besten nur auf dem Rücken liegen? Das ist quatsch!

Du sagst es, gekrümmt. Die Krümmung ist aber nicht möglich, wenn das Kind mit dem Gesicht nach vorn getragen wird. Deshalb wenn vorm Bauch das Kind mit dem Gesicht zu dir tragen. Wenn auf dem Rücken, geht die Krümmung ja, auch wenn dir der Zwerg über die Schulter gucken kann. Wenn es ihm zu viel wird kann er sich an den Rücken schmiegen. Also auch Schutz vor Eindrücken auf dem Rücken getragen ist gegeben. Tragen/Tücher sind super, ich glaub da hast du mich falsch verstanden, aber es muss halt bissel auf was geachtet werden wie die Krümmung und die Anhock-Spreiz-Haltung. Und bevor das kommt, nicht zu arg spreizen natürlich

Vielleicht hilft den Mamis mit kleineren Baby diese Methode von www.inliebemami.de:

http://www.inliebemami.de/2016/10/11/wi ... haeftigen/

Oje, dass kenne ich auch noch gut. Meine kleine ist jetzt 5 Monate alt und hat auch viel geweint. Die Manducca-Trage hat sie nur ab und zu toleriert und im Auto oder Kinderwagen war auch ständig Gebrüll. Einen Schnuller hat sie ebenfalls nicht toleriert obwohl wir alle Hersteller und verschiedene Modelle ausprobiert haben. Ich fand es einfach schrecklich und unentspannt, mit ihr irgendwo hin zu spazieren. Ich habe alle anderen Mütter beneidet, die mit ruhigen Babys durch die Gegend spaziert sind.
Bei uns war es so, dass sie ein sehr sehr neugieriges Baby ist und alles genau beäugt. Es war teilweise aber alles noch zu viel für Sie und sie war überreizt, was sich auch dadurch äußerte, dass Sie recht wenig schlief. Ich bin zunächst erst mal viel zu hause geblieben. Habe sie nach ca 1,5 Stunden immer wieder ins Schlafzimmer genommen, abgedunkelt und sie in den Schlaf gestillt. Ich habe sie auch nie geweckt, es sei denn, es kam was wichtiges dazwischen. Irgendwann bräuchte ich schon nicht mehr ins abgedunkelte Zimmer zu gehen. Sie schlief dann auch mal so ein. Im Auto habe ich herausgefunden, dass sie es hasst, alleine hinten zu sitzen. Wenn es geht, fährt mein Mann und ich sitze hinten bei ihr und streichle die Hand oder spiele mit ihr Fingerspiel oder so. Seitdem ist zu 99% Ruhe im Auto.
Beim Kinderwagen kam auch nach und nach Ruhe rein. Zunächst bin ich immer im Wald spazieren gegangen. Da holperte es etwas und dort war sie oft ruhig oder schlief sogar ein. Sobald wir aber auf Teer gingen wurde sie meist wieder wach und es folgte Geschrei. Das gab sich aber mit der Zeit. Vielleicht auch, da ich entspannter wurde und ihr schreien irgendwie akzeptiert habe. Klar, tat sie mir leid aber es fehlte ihr nichts und ich konnte es eh nicht ändern. Jetzt fährt sie sogar total gerne im Kinderwagen. Geschrei gabs schon ewig nicht mehr.
Es wurde auch alles etwas leichter, da sie jetzt doch den Schnuller akzeptiert. Ich hatte ihr eines nachts aus lauter Verzweiflung einfach mal wieder einen angeboten. Ich rechnete schon damit, dass dieser mir im hohen Bogen entgegen kommen wird, aber nein. Sie Schnullern. Ich war total fassungslos, da sie die echt immer verweigert hatte. Es hält sogar bis heute an. Wenn ich merke, dass sie wieder unruhiger wird, gebe ich ihr den und sie ist entspannt. Da muss ich aber auch den richtigen Moment ab passen. Wenn sie schon total gereizt ist und schreit, hilft zunächst erst mal nur trösten und dann später mal wieder anbieten.
Jetzt ist alles leichter und entspannter. Ich bin es aber auch. Es hilft einfach nur ganz viel Geduld und heraus finden, was das Baby gerade mag. Mit der trage darf ich ihr bis heute nicht kommen. Sie mag sie einfach nicht. Muss ich eben akzeptieren.
Lass dir vor allem von keinem rein reden. Ich finde es total frech, dass einige sich anmaßen, zu sagen, man soll sein Baby doch bitte beruhigen. Ich würd mich da glaube ich, echt vergessen. Mütter sein ist eh der am meisten kritisiertest Job der Welt. Egal wie man was macht, es ist nie richtig in Augen anderer. Daher ist mir das echt total egal geworden, was andere denken. Ich habe nicht mehr andere beneidet sondern versucht, mein Baby kennen zu lernen. So nach und nach hörte das Geschrei dann auf. Ich denke, wir mussten einander richtig verstehen lernen.
Viel Text, ich weiß... ich hoffe dennoch, dass es dir etwas hilft, dass du nicht alleine bist und es vielleicht alles gelassener sehen kannst. Es gab bei uns sogar Zeiten, da hatten wir oropax daheim oder im Auto benutzt. So viel und laut hatte sie geschrien. Aber gaaaanz viel liebe und jede Menge Geduld bringen einen da durch.
Ich drücke dir fest die Daumen!!!