Mein Sohn will nicht mehr essen!

Hallo!
Jetzt muss ich doch mal fragen.
Ich hab zwar schon verschiedene Meinungen gehört, bin aber unsicher.
Mein Sohn ist jetzt etwas über 10 Monate alt. Seit dem 6. Monat isst er Beikost.
Sind langsam angefangen und hatten uns gesteigert, bis er nunmehr bis auf 2 Fläschen alles durch Brei, Brot, Obst, Gemüse etc ersetzt haben.
Er trank morgens gegen 5.00 Uhr 200ml Pre und zur Nacht gegen 20.30 Uhr auch noch 170-200ml. Zum Frühstück 100ml Milch und 1/2 Sch. Brot mit Streichwurst ( hat er alleine gegessen) Mittags Brei aus dem Gläschen oder selber gekocht, Nachmittags z.B. diese Früchteriegel und zum Abend nochmal Schmelzflocken oder 7-Korn Brei/feine Hirse im
Wechsel.
Er hat immer mit Appetit gegessen. Und zwar so ziemlich alles. Mittlerweile mochte er die Stückigen Breie viel lieber.

Seit 2 Wochen gibts nun jedesmal Theater und geschreie und heftiges weinen wenn es ums essen geht.
Brot morgens wird ausgespuckt, er spielt nur damit und wirft es auf den Boden. Max 1/4 Scheibe isst er noch.
Mittags geht garnichts mehr. Dann lass ich ihn. Bekommt seine Pre, geht schlafen und nach dem Schlafen ging es dann. Bisher. Die letzten 2 Tage auch das nicht mehr.
Abendessen will er auch nicht. Nur mit großem Gezeter. Er hat teilweise noch anschließend bei uns schon mitgegessen, das klappt auch nicht mehr.
Er nimmt mal ein Stück Kartoffel in die Hand, 3-4 Stückchen isst er, dann wird ausgespuckt. Davon wird man doch nicht satt!?!?

Was soll ich tun?
Einerseits heißt es, bis 1 Jahr kann die Haupt- Nahrungsquelle Pre Milch sein. Weil es BEI-Kost heißt und nicht Anstatt-Kost und ich ihn nicht unter Druck setzen muss. Aber er ja nun bald 1 Jahr.
Und dann jedoch heißt es, das die Kleinen richtige Nahrung brauchen um Eisen zu bilden.

Sollte ich ihn mal ein paar Tage garnicht mehr mit Essen quälen? Im Moment ist es wirklich eher eine Qual, oder konsequent weiter immer wieder versuchen?

Liebe „SieMone“,
da haben Sie zum Ende Ihres Beitrags schon selbst die richtigen Schlüsse gezogen und auch den Tipp gegeben, den auch ich Ihnen machen möchte.
Bitte lassen Sie das Essen nicht zur Qual werden. Das ist überhaupt nicht notwendig. Essen soll mit Freude verbunden sein.

Diese Phasen, dass alles was bisher so gut geschmeckt und geklappt hat, plötzlich gar nicht mehr geht, sind ganz normal. Das macht jedes Kind mal mit, und auch die Mama.

Es kann mal was am Essen nicht gepasst haben. Oft sind es kommende Zähnchen, oder auch Entwicklungsschritte (wie krabbeln, sich hoch ziehen, laufen lernen….), die ein Baby mal vorübergehend so beschäftigen, dass das Essen in diesen Zeiten gar nicht „funktioniert“ wie man möchte, oder glaubt, dass es sein müsste. In diesen Zeiten wird wieder vermehrt nach Milch verlangt.
Bei Ihrem Buben kommt hinzu, dass zum Ende des ersten Jahres die Kleinen selbstständiger werden und auch mehr und mehr ihren Willen – gerade beim Essen – ins Spiel bringen.

Also soweit alles ganz „normal.“
Haben Sie keine Sorge, dass Ihre Schatz dadurch in einen Mangel gerät. Diese heikligen Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Sehen Sie es gelassener, quälen Sie weder sich noch den kleinen Mann. Bieten Sie immer wieder Speisen an, zwingen Sie Ihren Jungen aber nicht. Mag er gerade die Milch lieber, dass ist das auch ok. Oft wenn diese Launen vorüber sind, essen die Kleinen wieder wie zuvor und freuen sich über ein abwechslungsreiches, ausgewogenes Angebot.
Bieten Sie ruhig weiter fingerfood an, auch wenn er damit teilweise eher nur spielt und experimentiert. Das alles fördert die Selbstständigkeit Ihres Sohnes.

Egal was gerade hinter dem Theater und Geschreie steckt, zwingen und quälen Sie Ihren Schatz zu nichts. Diese Phasen kommen und gehen.

Weiter gute Nerven und herzliche Grüße!
Ihr HiPP Expertenteam